Kommissär Hunkeler braucht eine neue Beiz

Das Restaurant Milchhüsli soll im Herbst seine Türen wieder öffnen. Allerdings nicht mehr als urchige Beiz, sondern als Café – «von Studierenden für Studierende». Hinter der geplanten Eröffnung steht die Studierendenorganisation Skuba.

Stammbeiz von Kommissär Hunkeler – bisher, in Zukunft ein Studenten-Café: das Restaurant Milchhüsli. (Bild: Google, Street View)

Das Restaurant Milchhüsli soll im Herbst seine Türen wieder öffnen. Allerdings nicht mehr als urchige Beiz, sondern als Café – «von Studierenden für Studierende». Hinter der geplanten Eröffnung steht die Studierendenorganisation Skuba.

Kommissär Peter Hunkeler braucht eine neue Stammbeiz. Autor Hansjörg Schneider setzte den Protagonisten seiner Romane gerne ins  «verrauchte Milchhüsli», manchmal brachte die Wirtin dann ein Bier statt einem Wasser oder das Handy klingelte und eine neue Geschichte begann. In Zukunft wird Schneider seinen Kommissär entweder in eine neue Beiz setzen oder statt der serbischen Wirtin Milena ein paar Studenten in seine Romane einbauen müssen. 

Das Restaurant Milchhüsli an der Missionsstrasse 61 soll zum Café Bologna werden – «von Studierenden für Studierenden». Die Studierendenorganisation Skuba (Studentische Körperschaft der Universität Basel) hat jedenfalls die Verwaltung der Liegenschaft von ihrem Projekt überzeugt. Geht alles glatt, öffnet das Café am 23. September – einen Tag nach Beginn des Herbstsemesters – seine Türen.

Perfekter Ort für Studierenden-Café

Die Idee eines Studierenden-Cafés geisterte schon lange unter den Studierenden herum, sagt Mitinitiator Marc Stöckli von der Skuba. «Nun ging es ganz schnell.» Der Studienrat reagierte begeistert auf seine Idee, die Verwaltung der Liegenschaft fand es ein spannendes Projekt und ein Teil des nötigen Startkapitals ist auch schon bereit. Skuba benötigt einen «tiefen sechsstelligen Betrag» als Startkapital, sagt Stöckli. Ein Teil sei bereits gedeckt, der Rest solle von der Universität kommen. «Die Gespräche laufen zurzeit.»

Das Milchhüsli stand gemäss Stöckli über ein Jahr frei, nun soll es mit «Kaffee, Kuchen und Kultur» wiederbelebt werden – «zu günstigen Preisen». Der Ort für ein Studierenden-Café könnte nicht besser liegen: Das «Caffè Bologna» – wie das Café in Anlehnung an die wenig beliebte Uni-Reform heissen soll – liegt nur wenige Minuten zu Fuss entfernt vom Biozentrum, dem Departement für Physik und gleich gegenüber vom Psychologischen Institut. 

Zürcher BWL-Studenten scheiterten

Verantwortlich für den Betrieb ist die Skuba. Das Ziel sei es, das Café selbsttragend zu gestalten, sagt Stöckli. Bevor es aber mit dem Betrieb losgeht, braucht es erst noch das Wichtigste: eine Kaffeemaschine. Wie bereits das «Saint Louis» im St. Johann setzt die Skuba dabei auf Crowdfunding. Sie bewirbt ihr Projekt auf der Plattform «100days». Bis jetzt läuft es gut für die Studenten: Nach 24 Stunden ist bereits knapp die Hälfte des Geldes für die «Dalla Corte DC Pro» zusammengekommen.

Mit diesem Video wirbt Skuba für die finanzielle Unterstütung:

Bleibt letztlich nur zu hoffen, dass das Projekt besser läuft als die «Break Even»-Bar der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften in Winterthur. Eine Gruppe BWL–Stundenten sollte die Bar zum Break Even – dem Punkt, an dem weder Kosten noch Gewinn anfallen – führen. Sie scheiterten nicht nur, sondern machten auch noch Schlagzeilen bis nach Deutschland: «Management-Fiasko: BWLer reiten Kneipe in die Pleite», titelte der «Spiegel Online» und schrieb süffisant: «In Winterthur sollte eine Gruppe Betriebswirtschaft-Studenten eine eigene Bar aufbauen und führen – und versemmelte das Projekt grandios. 150’000 Euro verbrannte die Edelkneipe ‹Break Even›, bis der Konkursrichter sie schloss.»

 

Wir haben gemeinsam mit unserer Community die schönsten Cafés der Region gesammelt, voilà – das Ergebnis:

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