Das Kunsthaus Baselland will immer noch auf den Dreispitz. Eine neue Möglichkeit bietet sich nun eventuell am Ort der heutigen Dreispitzhalle: Diese soll umgebaut werden. Die Finanzierungsfrage ist damit allerdings immer noch nicht gelöst.
Es ist inzwischen eine fast unendliche Geschichte: Jene ums Kunsthaus Baselland, das so gerne auf den Dreispitz zügeln würde. Doch bislang scheiterten alle Pläne, an den finanziellen Umständen, an den baulichen Gegebenheiten. Doch man gibt nicht auf, trotzt allen Widrigkeiten und Gerüchten, und nimmt nun einen weiteren Anlauf. Einen letzten?
Objekt der Begierde ist jetzt neu die Dreispitzhalle. Dass die Christoph Merian Stiftung (CMS) als Betreiberin mit dem heutigen Veranstaltungsort nicht zufrieden ist und neue Lösungen dafür sucht, ist schon länger bekannt. Jetzt also soll die rund 1400 Quadratmeter grosse Halle zum Kunsthaus umgebaut werden, wie die CMS gemeinsam mit der Stiftung Kunsthaus Baselland bekannt gab. Fünf Architekturbüros wurden Anfang September damit beauftragt, Projekte einzureichen. Es sind dies: Blue Architects (Zürich), Lost Architekten (Basel), Buchner Bründler Architekten (Basel), Käferstein Meister (Zürich) und Luca Selva Architekten (Basel).
Der Standort an der Helsinkistrasse wäre ideal: direkt hinter dem Haus für elektronische Künste gelegen, in unmittelbarer Nähe auch zur Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGK). Ines Goldbach, die Direktorin des Kunsthauses Baselland, hat immer betont, dass das Reizvollste am Umzug auf den Dreispitz die möglichen Synergien zwischen den bereits ansässigen Institutionen und dem Kunsthaus BL sind. Die Chance wäre hier sicherlich gegeben.
Finanzierung weiterhin unklar
Trotzdem steht auch nach der aktuellen Ankündigung noch alles auf wackligen Beinen. In der Medienmitteilung lässt die Formulierung «soll möglicherweise ein neues Kunsthaus Baselland entstehen» aufhorchen.
Sven Hoffmann, Präsident der Stiftung Kunsthaus Baselland, die 2012 eigens dafür gegründet wurde, für das Kunsthaus BL geeignete neue Räumlichkeiten – vorzugsweise auf dem Dreispitz – zu suchen, erläutert: «Wir müssen nun zuerst schauen, ob das überhaupt geht.» Konkret heisst das, dass noch nicht sicher ist, dass der Gewinner des Architekturwettbewerbes sein Projekt dann auch ausführen kann.
Grösstes Hindernis ist hier nicht nur die räumliche Umsetzung, die in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus und der CMS erfolgen soll, sondern vor allem die Finanzierung. Ein bei den Architekten Bearth & Deplazes in Auftrag gegebenes Neubauprojekt, das das Kunsthaus BL mit dem Haus für elektronische Künste hätte unter ein Dach bringen sollen, scheiterte im Frühling 2012 genau daran. Rund zehn Millionen Franken hätte es das Kunsthaus BL gekostet – das war zuviel.
Ebenfalls unklar war damals, ob der Kanton Baselland sich an dem Bau beteiligen würde. Inzwischen wurde eine solche Absichtserklärung abgegeben, fixiert ist aber immer noch nichts. Sprich: Wenn ein geeignetes Projekt vorliegt, muss erneut die Finanzierung geklärt werden.
Trotzdem ist man heute so weit, wie man schon lange nicht mehr war in dieser Geschichte. Die Jurierung der Projekte ist für das Frühjahr 2015 vorgesehen. Dann wird das nächste Kapitel in Angriff genommen.