Kunstmuseum präsentiert Pläne für das Jahr der Schliessung

Im Frühling 2016 sollen Alt- und Neubau gemeinsam eröffnet werden.

Eigentlich sollte schon Platz gemacht werden für den Kunstmuseums-Erweiterungsbau der Architekten Christ & Gantenbein. Stattdessen steht der alte Burghof noch. (Bild: zVg)

Im Frühling 2016 sollen Alt- und Neubau gemeinsam eröffnet werden.

In drei Wochen beginnen im Kunstmuseum Basel die Sanierungsarbeiten. Noch unsichtbar für die Besucher wird im Untergeschoss zuerst die Sicherheitszentrale verlegt, bevor dann die Elektrokästen verschoben werden müssen, um für den erweiterten Warenlift Platz zu machen: Dieser wird ab Mitte 2014 ein Stockwerk tiefer gelegt, um die Verbindung zum Neubau zu gewährleisten.

Wirklich wahrnehmbar werden die Sanierungsarbeiten ab Februar 2015. Dann wird das Kunstmuseum für ein Jahr seine Tore schliessen. Im Frühling 2016 schliesslich sollen Alt- und Neubau gemeinsam feierlich eröffnet werden. Anfang Mai 2013 hat das Kunstmuseum über die geplante Schliessung informiert – konnte aber die Fragen, was mit den Werken während dieser Zeit geschieht, ebenso wenig ­beantworten wie jene nach einer Weiter­beschäftigung des Personals. Am Mittwoch wurde dies nun nachgeholt.

Das Museum für Gegenwartskunst (MGK) soll in diesen zwölf Monaten zum Zentrum der Ausstellungsaktivitäten werden. Cy Twombly, Frank Stella sowie Meisterwerke der Moderne aus dem Kunstmuseum von «Henri Rousseau bis Gerhard Richter» werden dort unter anderem gezeigt. Søren Grammel, ab 1. November neuer künstlerischer Leiter des MGK, wird zudem zeitgenössische Ausstellungen für das Haus kuratieren. Damit aber nicht genug: Im Museum der Kulturen konnte das Kunstmuseum ausserdem einen Partner gewinnen. Dort soll unter anderem «Der tote Christus im Grabe» von Hans Holbein d. J. ein temporäres Zuhause finden.

Stellenabbau ist nicht geplant

Diese Ausstellungen werden laut Kunstmuseumsdirektor Bernhard Mendes Bürgi von einem «vielseitigen Vermittlungsprogramm» begleitet. Für das Vermittlungsteam und damit auch die freien Mitarbeiter werde es dort genügend Arbeit geben. «Die Schliessung wird für diese kaum spürbar sein», sagte ­Bürgi. Der kaufmännische Direktor Stefan Charles jedoch glaubt, dass «gewisse Konsequenzen» wohl doch spürbar werden. Noch stehe das Programm ja nicht, man befinde sich in der Planungsphase. «Ein Abbau von Stellen ist aber nicht geplant, auch in anderen Personalbereichen nicht», versicherte er. «Es kann höchstens sein, dass befristete Verträge nicht verlängert und Abgänge durch Pensionierungen nicht sofort neu­besetzt werden.»

Ein gewisses Mass an Unklarheit bleibt so für einen Teil des Kunstmuseumpersonals – darunter die freien Mitarbeitenden im Bereich Bildung und Vermittlung – bestehen. Gerade weil auch ihre Arbeitsvereinbarungen jährlich erneuert werden müssen. Auf die Eröffnung des Erweiterungsbaus hin werde der Personalbestand dann um rund 28 Vollzeitstellen aufgestockt. Der Bereich Bildung und Vermittlung soll im Zuge dieser Massnahmen 100 Stellenprozente mehr ­erhalten. Charles rechnet zudem ab 2016 ­zusätzlich mit rund 50 Prozent mehr Guides im Auftragsverhältnis.

Artikelgeschichte

Erschienen in der Wochenausgabe der TagesWoche vom 20.09.13

Nächster Artikel