Lärmgeplagte Anwohner der Grenzacherstrasse dürfen aufatmen

Die Basler Regierung geht auf die lärmgeplagte Bevölkerung an der Grenzacherstrasse zu: Sie stellt in Absprache mit Hauseigentümern und Anwohnern unter anderem einen Flüsterbelag und eine Obergrenze für den öffentlichen Verkehr in Aussicht.

Die Basler Regierung will eine Obergrenze für den Bus- und Tramverkehr durch die Grenzacherstrasse festlegen.

(Bild: Google Street View)

Die Basler Regierung geht auf die lärmgeplagte Bevölkerung an der Grenzacherstrasse zu: Sie stellt in Absprache mit Hauseigentümern und Anwohnern unter anderem einen Flüsterbelag und eine Obergrenze für den öffentlichen Verkehr in Aussicht.

Über 600 Busse fahren pro Tag durch die Grenzacherstrasse, in Spitzenzeiten sind es rund 40 Fahrten pro Stunde. Das ist deutlich zu viel für die Anwohner, zumal der massive Ausbau der Roche noch mehr Verkehr in Aussicht stellt. Seit mehreren Jahren fordern sie Gegenmassnahmen, nun fanden diese Anliegen bei der Basler Regierung Gehör.

«Der Regierungsrat anerkennt diese Befürchtungen der Anwohnerschaft und ist sich bewusst, dass der Kanton Basel-Stadt gemäss der Eidgenössischen Lärmschutzverordnung verpflichtet ist, dort, wo notwendig, bis März 2018 eine Strassenlärmsanierung vorzunehmen», heisst es in einer Medienmitteilung des Bau- und Verkehrsdepartements.

Flüsterbelag und Verlegung von Bushaltestellen

Folgende konkrete Massnahmen stellt die Regierung bis Frühling 2018 in Aussicht:

  • Einbau eines Flüsterbelags in der Grenzacherstrasse (Teilstück Wettsteinplatz bis Peter Rot-Strasse)
  • Verlegung der Bushaltestelle Rosengartenweg von der heute beengten Strassenlage an einen Ort, der es zumindest an einer Strassenseite möglich macht, dass die Autos die wartenden Busse überholen können
  • Die heute von vier Buslinien befahrene Grenzacherstrasse wird von der Linie 42 entlastet. Sie soll bereits ab Dezember 2016 neu als Direktverbindung vom Roche-Areal zum Bahnhof SBB über die Schwarzwaldbrücke und das Grossbasel geführt werden

Sollten diese Massnahmen nicht genügen, um die Lärmschutzvorgaben zu erfüllen, will die Regierung nach eigenen Angaben eine Temporeduktion prüfen. Zudem soll die Grenzacherstrasse als Pilotstrecke für neue Elektrobusse in Betracht gezogen werden. 

Obergrenze für den öffentlichen Verkehr

Damit der Lärmschutz auch längerfristig Bestand haben kann, will die Regierung eine Obergrenze für den Bus- und Tramverkehr festlegen. Konkret wäre dies eine Begrenzung auf zwei Voll-Linien im 7,5-Minuten-Takt oder eine Voll-Linie sowie zwei Linien im 15-Minuten-Takt.

Dies würde auch für die angedachte neue Tramlinie durch die Grenzacherstrasse gelten. Sollte diese Frequenz nicht ausreichen, will die Regierung den notwendigen Kapazitätsausbau auf anderen Achsen vollziehen.

«Plötzlich geht es schnell»

«Unser Anliegen fand lange Zeit kein Gehör bei der Regierung, nun geht es plötzlich schnell», sagt Niklaus Trächslin. Als betroffener Anwohner hat er den Verein Hauseigentümer & Anwohner Wettsteinquartier (HEAW) mitgegründet, der zuletzt mit einer konzertierten Einspracheaktion gegen die aktuellen Bebauungspläne für das Roche-Areal auf sich aufmerksam gemacht hat.

Trächslin begrüsst das Einlenken des Regierungsrats. Der HEAW sieht sich auch in den Gesprächen mit der Bauherrin Roche auf gutem Wege. Auch wenn er noch keine Details verraten möchte, lässt er durchblicken, dass der Verein seine 85 Einsprachen gegen den Bebauungsplan für das Roche-Areal nicht weiterziehen werde.

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