Nach fast zwei Jahren Besetzung wurde die Imbissbude an der Schanzenstrasse abgebrochen. Die Betreiber des Mittagstischs reagieren mit einer satirischen «Apéro-Einladung» auf das Ende ihres Treffpunkts.
Der Bagger fuhr am Montagmorgen auf: Wie schon vor mehreren Monaten angekündigt, ging es dem Häuschen an der Schanzenstrasse an den Kragen. Während fast zwei Jahren diente das ehemalige Imbisslokal als Treffpunkt: Die leer stehende Bude wurde im September 2014 besetzt und zu einem Mittagstisch umgestaltet.
Die Betreiber der ungewöhnlichen Verpflegungsstätte reagierten mit Galgenhumor auf den Verlust: Im Namen von Immobilen Basel-Stadt (IBS) hinterliessen sie eine satirische «Apéro-Einladung» zum Abriss: «Somit verschwindet der Unort aus unserer schönen Stadt», heisst es etwa in diesem Brief, der an die Baustellengitter geheftet wurde.
Dabei stellen sie den Abbruch der «Schanze» in den Kontext der Stadtentwicklung: «Nun folgt dem unproduktiven sozialhilfeabhängigen Quartier eine neue Life-Science-Cluster-Umgebung.» Daher wolle man auf den Abriss des «Schanz- oder Schandflecks» anstossen.
Der Abbruch war schon lange geplant, doch Verzögerungen bei Bauarbeiten gewährten der «Schanze» noch eine Gnadenfrist. Allerdings blieb die Bude in den letzten Wochen ungenutzt: Beim Abriss des Südflügels des ehemaligen Frauenspitals im Mai wurde das Häuschen aus Sicherheitsgründen eingezäunt.
Auf dem Areal soll nun das Departement für Biosysteme der ETH Zürich (D-BSSE) als Teil des Life-Sciences-Campus enstehen. Das Grundstück untersteht IBS, wird aber voraussichtlich nächstes Jahr von der ETH übernommen.