Lehrkräfte fühlen sich im Klassenzimmer allein gelassen

Laut einer Umfrage führt ein chronischer Mangel an Heilpädagogen zur Überbelastung von Lehrerinnen und Lehrern.

Lehrpersonen sollten individuell auf Schülerinnen und Schüler eingehen können, allerdings fehlt es an Unterstützung. (Bild: KEYSTONE/Gaetan Bally)

In Basel-Stadt gehen alle Kinder – ob verhaltensauffällig oder nicht – in die selben Regelklassen: Seit 2010 wurden Klein- und Sonderklassen schrittweise abgeschafft. Welche Folgen das für die Lehrerschaft hat, untersucht eine Umfrage der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik, aus der die BaZ zitiert.

Demnach beschweren sich fast 70 Prozent der Lehrkräfte, dass ihnen nicht genügend Heilpädagogen zur Bewältigung ihres pädagogischen Auftrages zur Verfügung stehen. Darunter leiden nicht nur die förderungsbedürftigen Kinder, auch «normale» Kinder fallen in ihren Leistungen ab.

https://tageswoche.ch/gesellschaft/basler-primarschulen-im-leistungswahn

Befragt wurden ausschliesslich Klassen in ZH, SG und SZ, doch BastA!-Grossrätin Heidi Mück schätzt die Situation in Basel-Stadt ähnlich ein: «Seit der Abschaffung der Kleinklassen in Basel hatten wir sehr viele Beschwerden von Lehrkräften.»

Man wolle diesem Thema «grosse Aufmerksamkeit» widmen, sagt der  Volksschulleiter Basel-Stadt, Dieter Baur. Eine Wiedereinführung der Kleinklassen komme aber nicht infrage.

BaZ: Das Leiden der Lehrer

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