Lieber freundliche Mitbewohner als allzu eigenwillige.
Früher lebten nur Einzelgänger so einsam wie heutzutage sehr viele Menschen. Eine hübsche Zwei-bis-drei-Zimmer-Wohnung pro Person, die Eltern, Grosseltern, Geschwister, Tanten und Neffen in einem anderen Haus, einer anderen Stadt oder gleich einem anderen Land, keine Beziehung und kaum Kinder – wenn überhaupt.
Da der Wohnraum in der Schweiz begrenzt ist, muss dieses moderne Einsiedlertum, jetzt Singleleben genannt, eingeschränkt werden. Wenn man sich den Aufmarsch der Werbung für Dating-Plattformen so anschaut, könnte man dahinter glatt ein Komplott vermuten: Egal ob TV oder Internet, ständig werden einem niveauvolle Partner ans Herz gelegt.
Diese sind aber leider trotz vieler Matchingpoints oft etwas eigenwillig. Wem das zu anstrengend ist (schliesslich hat man im Job immer schon so viel Stress), der schafft sich ein Tier an. Hund und Katz haben zwar auch Charakter, aber das Herrchen über den Dosenöffner hat trotzdem das Sagen. Leider schränken selbst die doch recht selbstständigen Katzen die Freiheit recht ein.
Als nächste Stufe der Gesellschaft kann man sich deshalb Haushaltshelfer mit menschlichen Gesichtszügen zutun, die jede Aufgabe mit einem freundlichen Lächeln begrüssen: von der Spülbürste über den Käsehobel bis hin zum Salzstreuer. Und wenn sie nicht mehr schneiden, hobeln, putzen oder streuen möchten, folgt das nächste Modell. Nur das Wohnraumproblem löst sich so leider nicht, denn die Dinge mit Gesicht brauchen Platz. Es bleibt also zu hoffen, dass viele freundliche Mienen weitere anziehen – vielleicht sogar lebendige.
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Erschienen in der Wochenausgabe der TagesWoche vom 06.09.13