In Basel-Stadt sind derzeit mehr Wohnungen frei als vor einem Jahr. Die Leerstandsquote steigt damit auf 0,4 Prozent. Laden- und Gewerbefläche ist hingegen immer weniger verfügbar.
Eine gute Nachricht hatte Peter Laube vom Statistischen Amt an der Medienkonferenz am Mittwoch zu überbringen: Die Leerstandsquote bei Wohnungen ist von 0,3 auf 0,4 Prozent gestiegen. Es gibt also mehr freie Wohnungen als im Vorjahr. Die schlechte Nachricht kam gleich hinterher: Im laufenden Jahr stagniert die Zahl der Wohnungen.
Die leichte Entspannung geht darauf zurück, dass in diesem Jahr auf dem Erlenmatt-Areal mehrere Hundert Wohnungen fertiggestellt wurden. In nächster Zeit werden nicht annähernd so viele Wohnungen fertiggebaut. Stadtentwickler Thomas Kessler rechnet mit 400 neuen Wohnungen, die im laufenden Jahr entstehen.
Die Leerstandsquote misst an einem Stichtag, wie viele Wohnungen verfügbar, also zum Beispiel auf Immobilienseiten inseriert sind. Am 1. Juni waren in Basel-Stadt 491 Wohnungen verfügbar. Das sind 0,4 Prozent aller Wohnungen. Diese Quote gilt als Indikator dafür, wie sich der Wohnungsmarkt entwickelt.
2014 lag die Leerstandsquote in Basel-Stadt und Baselland auf einem Rekordtiefstand (0,2 und 0,3 Prozent). 2015 und 2016 stieg die Quote in den Halbkantonen parallel auf 0,4 und 0,5 Prozent.
Die Entwicklung auf dem Basler Wohnungsmarkt betrachtet Kessler als «sehr gesund». Die Mietpreise steigen in Basel-Stadt durchschnittlich 1,2 Prozent. Das sei vergleichbar mit Bern oder Winterthur, so Kessler.
Weniger verfügbare Ladenfläche
Der Leerstand bei Laden- und Gewerbeflächen nimmt im Gegensatz zu den Wohnflächen ab. Es gibt also weniger frei verfügbare Ladenfläche als vor einem Jahr. Das ist insofern überraschend, als häufig vom Lädeli-Sterben die Rede ist.
Für Michel Molinari vom Schweizerischen Verband der Immobilienwirtschaft (Svit) ist der tiefere Leerstand bei Ladenflächen erstaunlich, da der Internet-Handel zunehme. Der Leerstand zeige, dass Läden auf lange Sicht nicht aus der Innenstadt verdrängt würden.