Meteorologe: «Das Gewitter traf nur Basel»

Kurz vor 21 Uhr brach am Mittwochabend ein heftiges Gewitter aus – exakt über Basel-Stadt. Der Spuk war schnell vorbei, hinterliess allerdings den einen oder anderen bleibenden Schaden.

Der Tschudi-Park im St. Johann am Donnerstagmorgen nach einer wilden Nacht.

(Bild: Amir Mustedanagic)

Kurz vor 21 Uhr brach am Mittwochabend ein heftiges Gewitter aus – exakt über Basel-Stadt. Der Spuk war schnell vorbei, hinterliess allerdings den einen oder anderen bleibenden Schaden.

Mittwoch, brütende Rekordhitze mit Temperaturen über 35 Grad im Schatten. Die Basler suchen Abkühlung im Rhein. Doch dann:

Ein Blitz, die Dämmerung wird zur Nacht, Donner grollt, die Temperaturen fallen innert Minuten um mehrere Grad. Regen peitscht auf die Stadt hernieder. Apéröler, Flanierer, Pokémon-Jäger und alles, was sich sonst noch in den Gassen und auf den Plätzen rumtreibt, bringt sich unter einem Dach in Sicherheit.

Wenige Minuten später ist der Spuk vorbei. Die Erfrischung bleibt aus: Man wähnt sich im Tropenhaus.

Hohe Gewittergefahr bleibt

«Das Gewitter traf nur Basel – es entstand genau hier, war nirgendwo sonst», sagt Klaus Marquardt von Meteonews.ch. «Die Gewitterzelle wurde auch unerwartet früh ausgelöst, entsprechend kam es zu heftigen Regengüssen und Winden», sagt Marquardt. Die Gewitterzelle sei rasch weitergezogen und habe sich über dem Schwarzwald aufgelöst.

«Es wird in den kommenden Tagen weiter Schauer und Gewitter geben», sagt der Meteorologe. Allerdings sei schwer vorauszusagen, wo genau sich diese am heftigsten entladen werden: «Ob es Delémont oder Basel-Stadt trifft, das lässt sich so weit im Voraus noch nicht exakt bestimmen, egal, was einem manche Apps vorgaukeln.»

Die Temperaturen blieben etwas tiefer: «Es ist nicht mehr so hochsommerlich heiss.» Aber ins Schwitzen dürfte man trotzdem kommen. Marquardt: «Die Temperaturen bleiben zwar deutlich unter 35 Grad, aber die Verhältnisse sind mit der hohen Luftfeuchtigkeit gewächshausmässig.»

Schäden und Fahnen-Alarm

In Basel präsentierte sich am Morgen manch ein Baum lädiert: Die Windböen rissen einige Äste ab, wie beispielsweise im Tschudi-Park (siehe Bild). Über gravierende Schäden ist der Polizei bisher nichts bekannt.

Anders im benachbarten Allschwil: Hier haben die starken Windstösse das Dach einer Schreinerei abgedeckt, wie Kantonspolizeisprecher Meinrad Stöcklin sagt. Die Feuerwehr musste das Dach sichern. Ebenfalls in Allschwil sei kurz nach 21 Uhr ein Baum auf ein Auto gestürzt, sagt Stöcklin. Verletzt wurde dabei niemand.

Die Baselbieter Kantonspolizei musste auch mitten in der Nacht ausrücken: Kurz vor 4 Uhr morgens meldete ein Mann in Oberwil verdächtige laute Schlaggeräusche – womöglich seien Einbrecher am Werk. Die Polizei stellte vor Ort fest: Starke Sturmwinde brachten die Stahlseile von drei Fahnenmasten derart wild in Schwung, dass diese ungewöhnlich lauten Lärm verursachten. Glücklicherweise nur ein Fahnen-Fehlalarm.

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