Mit dem Projekt «KunstKübel» soll dem städtischen Litteringproblem entgegengewirkt werden. Über 60 Künstler haben ihre Beiträge eingereicht. Bis am 7. Juni läuft nun das Publikums-Voting online.
Das Kleinbasler Rheinbord bietet derzeit trotz Regen eine neue Attraktion: angemalte Abfallkübel. Für das Projekt «KunstKübel», initiiert von der Basler Agentur für Soziokultur «shochzwei» in Zusammenarbeit mit dem Amt für Umwelt und Energie, dem Präsidialdepartement und der Stadtreinigung, wurden regionale Kunstschaffende aufgefordert, ihre Beiträge bis Ende Mai einzureichen.
Über 60 Künstler folgten diesem Aufruf und kreierten 85 Kübelkleider, die nun zwischen Wettstein- und Dreirosenbrücke montiert wurden. Bis am 7. Juni folgt nun ein Voting, wodurch die beliebtesten 20 Kübel ausgewählt werden. Eine Jury bestehend aus Vertretern der Projektpartner entscheidet über die 15 originellsten Kunstwerke, fünf weitere werden per Online-Voting bestimmt.
Lukrativ ist dann das kommende Programm für die gesamthaft 20 Gewinnerkübel: Sie werden an der Kunstmesse SCOPE vom 10. bis 16. Juni zum Verkauf ausgestellt. Als stumme Kunstwerke werden die Kübel dort jedoch nicht erscheinen. «In die 20 ausgewählten Gewinnerkübel werden für die Aussstellung Soundmodule eingebaut. Jeder Kübel erhält dann einen individuellen Sound», sagt Michele Salvatore von der Agentur «shochzwei». SCOPE ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit die Gewinnerbeiträge zu betrachten. Bereits an den Basler Umwelttagen am 1. Juni sollen Besucher auf dem Barfüsserplatz in Genuss der Abfallschlucker kommen, jedoch ohne Soundmodule.
Aufmerksamkeit durch Farbe
Von Recycling-Parolen bis zu abstrakten Abfallblüten: Die zusammengekommenen Motive thematisieren allesamt das Litteringproblem. Die Organisatoren wollten keinen elitären Kunstwettkampf. «Auf Niveau an sich wurde kein Wert gelegt. Es ging von Anfang an darum, einen neuen Zugang zum Thema Littering zu schaffen», erklärt Salvatore.
So habe die Montage der gestalteten Kübel nebst dem visuellen auch einen strategischen Sinn. Die auffällig gestalteten Abfalleimer sollen die Aufmerksamkeit der potenziellen Litterer auf sich lenken.
Die Vorgaben zur Gestaltung der Kübel beschränkten sich denn auch aufs Motiv. Die Künstler sollten die Abfallproblematik ins Auge fassen und auf individuelle Art und Weise darstellen. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt, es sei denn, die Kunstwerke litterten selbst: «Es gab ein, zwei Beiträge, die wir nicht montieren konnten, da sie selbst aus Abfall bestanden, der leicht abgefallen und selbst zu einem Problem geworden wäre», sagt Salvatore. Natürlich seien jedoch auch solche Beiträge mit Freude entgegen genommen worden.
Über sämtliche Beiträge können Besucher auf der Website des Projekts abstimmen. Die Kübel können dort auch erworben werden. Der Erlös geht anschliessend jeweils zur Hälfte an die Initiatoren und an die Künstler.
Hier geht’s zum Voting.