Mobbing ist für betroffene Kinder eine Katastrophe, und es hinterlässt Spuren. Doch wenn man schnell reagiert, kann man es stoppen. Tipps für Eltern.
Jedes zehnte bis zwanzigste Kind wird gemobbt, das zeigt eine verlässliche Übersichtsstudie aus Deutschland. Und sogar jedes fünfte Kind soll gemäss einer Schweizer Umfrage vom letzten Jahr schon mal in den sozialen Netzwerken fertig gemacht worden sein. Auch für Basler Kinder, Lehrerinnen und Lehrer ist Mobbing ein Problem.
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Die gute Nachricht: Mobbing kann man stoppen. Die Voraussetzung: Dass die Lehrerin oder der Lehrer realisiert, was vor sich geht und eingreift. So sagt die Mobbingforscherin Françoise Alsaker im Interview: «Man kann alle Fälle lösen, wenn alle wollen.»
Zum Interview: «Mobbing: Es kann auch Ihr Kind treffen»
Doch wie merken Sie als Eltern, dass Ihr Kind gemobbt wird? Oft trauen sich die Opfer nicht, ihren Eltern davon zu erzählen, sie fürchten, dass sich die Mobber dann doppelt an ihnen rächen. Und was können Eltern tun, um ihre Kinder zu unterstützen?
Wir haben mit Fachleuten aus der Schulsozialarbeit und der Wissenschaft geredet und Ratschläge zusammengetragen.
Tipps: So erkennen Sie, dass Ihr Kind gemobbt wird
- Jede Veränderung im Verhalten eines Kindes könnte ein Hinweis darauf sein, dass es geplagt wird.
- Wenn es traurig, ängstlich oder gereizt ist oder nicht mehr in die Schule will, könnte das ein Hinweis sein. Allerdings kann das auch mit einem anderen Problemen zu tun haben.
- Hören Sie dem Kind deshalb regelmässig zu und lassen sie es erzählen. Dann traut es sich eher, anzusprechen, wenn etwas nicht stimmt.
- Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kind werde gemobbt, zögern Sie nicht: Je früher man etwas unternimmt, desto besser lässt sich die Dynamik auflösen.
- Wenn Sie der Lehrerin oder dem Lehrer Ihres Kindes vertrauen, nehmen Sie Kontakt auf. Auch die Schulleitung kann helfen.
- Sie können sich aber auch an den Schulsozialarbeiter oder die Schulsozialarbeiterin (Basel-Stadt) oder den Schulpsychologischen Dienst (Baselland) wenden. Die Mitarbeitenden stehen unter Schweigepflicht und wissen, was in einem solchen Fall zu tun ist.