Moki-Schliessung sorgt für Aufregung

Per 2014 wird die Christoph Merian Stiftung (CMS) das gut laufende Montessori-Kinderhaus (MOKI) nicht mehr unterstützen. Für die Eltern der 40 betroffenen Kinder kam die Entscheidung unerwartet. Das Vorgehen der CMS stösst auf Unverständnis, wie an einem Elternabend mit der Stiftung deutlich wurde.

Das Montessori-Kinderhaus wird von der CMS bis 2014 unterstützt. (Bild: google)

Per 2014 wird die Christoph Merian Stiftung (CMS) das gut laufende Montessori-Kinderhaus (MOKI) nicht mehr unterstützen. Für die Eltern der 40 betroffenen Kinder kam die Entscheidung unerwartet. Das Vorgehen der CMS stösst auf Unverständnis, wie an einem Elternabend mit der Stiftung deutlich wurde.

Die Zukunft des MOKI im Gellert ist ungewiss: Die Christoph Merian Stiftung (CMS) engagiert sich nur noch bis 2014 für den beliebten Betreuungsort (die TagesWoche berichtete). Bis in einem Jahr müsse eine neue Trägerschaft für den Kindergarten gefunden werden, um das Fortbestehen und die Qualität des Unterrichts zu gewährleisten, so die Auskunft einer MOKI-Mitarbeiterin. Doch eine neue Trägerschaft ist nicht in Sichtweite. Die CMS biete keine Hilfe für eine Nachfolgeregelung an, wird seitens des MOKI und der Elternschaft kritisiert.

Gegenüber der TagesWoche äusserte sich ein Vater zweier Kinder, der nicht namentlich erwähnt werden will, dass nicht der Entscheid der CMS an sich für Aufregung sorge, sondern die fehlende Unterstützung der Stiftung bei der Suche nach einer neuen Trägerschaft und deren Vorgehensweise. Auch die Art der Kommunikation sei alles andere als optimal verlaufen, erklärt der Vater.

Schon vor zwei Jahren sei ein Dialog über die Zukunft des Kindergartens, der von den Eltern initiiert worden sei, seitens der CMS abgewürgt worden. Was die CMS selbst jahrlang aufgebaut habe, besitze einen grossen pädagogischen Wert, und das Desinteresse an einem Fortbestehen des MOKI irritere und lasse eine gewisse Bitterkeit bei den Eltern zurück.

Christian Felber, Direktor der CMS, widerspricht: «Wir sind mit vielen Stiftungen der Stadt in ständigem Austausch gewesen. Wir haben abgeklärt, ob eine Sitftung in der Lage ist, die Mittel von rund 400’000 Franken jährlich, die noch bis 2014 von uns in das MOKI fliessen, zu übernehmen. Leider befindet sich keine Stiftung in der Lage, Mittel in dieser Höhe bereitzustellen».

Bedauern und Befürchtungen

Christian Felber bekundete gegenüber TagesWoche sein Bedauern, dass Mitarbeitenden und Eltern die traurige Nachricht mitgeteilt werden musste. Dass Mitarbeitende und Eltern aber innerhalb einer Zeitspanne von einem Tag informiert worden seien, sei üblich und seiner Meinung nach nicht zu kurzfristig gewesen. Die CMS hätte die Mitarbeiter des MOKI nicht in eine schwierige Situation gegenüber den Eltern bringen wollen. Darum seien die Mitarbeiter nur einen Tag bevor die Eltern per Velokurier brieflich informiert wurden, über das Ende der CMS-Trägerschaft in Kenntnis gesetzt worden, so Felber.

Auch die Befürchtung einer Ausdünnung der rund 40-köpfigen Kindergartengruppe, die Eltern und Pädagogen des Montessori-Kindergartens haben, teilt Felber nicht. Er habe am Elternabend letzten Mittwoch mit vielen Eltern geredet und keine Signale erhalten, dass diese ihre Kinder zurückziehen würden. Zur Montessori-Pädagogik gehört das Prinzip, dass mit dem Lerneffekt von Kind zu Kind gerabeitet wird. Kinder sollen im Austausch und im Spiel mit Kindern anderer Altersgruppen lernen. Falls eine solche Ausdünnung dennoch eintreten würde, hätte das Auswirkungen auf die Qualität des Unterrichts.

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