Nach dem EHC-Konkurs: Eymann kontert die Vorwürfe des EHC-Präsidenten

Nach dem Konkurs des EHC Basel hat dessen Präsident Matthias Preiswerk die Regierung von Basel-Stadt mitverantwortlich gemacht für das Ende des EHC. Die Stadt habe nie auf die Anfrage reagiert, ob sie einer Übernahme der St.-Jakob-Arena durch den EHC zustimmen würde. Regierungsrats Christoph Eymann widerspricht.

Will keine Schuld am Ende des EHC Basel tragen: der Basler Regierungsrat Christoph Eymann. (Bild: Michael Würtenberg)

Nach dem Konkurs des EHC Basel hat dessen Präsident Matthias Preiswerk die Regierung von Basel-Stadt mitverantwortlich gemacht für das Ende des EHC. Die Stadt habe nie auf die Anfrage reagiert, ob sie einer Übernahme der St.-Jakob-Arena durch den EHC zustimmen würde. Das dementiert der Basler Regierungsrat Christoph Eymann. Und er sagt, die Stadt habe kein Interesse, selbst die Eishalle zu übernehmen.

Es waren deutliche Vorwürfe, die EHC-Präsident Matthias Preiswerk an die Richtung der basel-städtischen Regierung richtete, als er den Konkurs der Basler Eishockeyaner bekannt gab. Der EHC hatte die St.-Jakob-Arena übernehmen wollen, um mit ihrer Vermarktung jenes Geld zu verdienen, das mit Eishockey in der Stadt nicht zu holen ist. Für den Stadionkauf wäre die Einwilligung der beiden Halbkantone Basel-Stadt und Baselland nötig gewesen, die den Bau der Arena mit staatlichen Mitteln mitbezahlt hatten.

Die Klage, die Preiswerk erhob: Während sich Liestal schnell und positiv gemeldet habe, sei aus Basel nie eine offizielle Antwort eingetroffen. Und die Gespräche mit Thomas Kastl, dem Geschäftsführer der staatlich geführten St. Jakobshalle, an den er verwiesen worden war, seien negativ verlaufen. Die Folge: Der EHC konnte die Arena nicht übernehmen und deponierte unter anderem deswegen die Bilanz.

Regierungsrat Christoph Eymann (LDP), der als Basler Sportminister von der Kritik direkt angesprochen ist, mag allerdings keine Schuld am Ende des Spitzeneishockeys in Basel tragen.

Christoph Eymann, EHC-Präsident Matthias Preiswerk hat sich enttäuscht gezeigt über die Regierung von Basel-Stadt, die auf sein Ansinnen, die Halle zu übernehmen, nicht reagiert habe. Was sagen Sie zu diesem Vorwurf?

Als erstes bin ich Matthias Preiswerk und auch Rudolf Maag sehr dankbar, dass sie so viele private Mittel in den EHC Basel gesteckt haben. Wenn Herr Preiswerk das so gesagt hat, muss ich das aber korrigieren. Wir waren bereit, in Verhandlungen zu steigen. Ich habe Herrn Preiswerk sogar geschrieben, dass ich sehr zuversichtlich bin, dass wir eine Lösung finden werden. Aber wir haben Garantien verlangt, um sicher zu stellen, dass die öffentlichen Gelder, die in die Arena gesteckt wurden, weiterhin dem Sport zugute kommen. Und nicht zum Beispiel einem privaten Event-Veranstalter.

Preiswerk sagte auch, die von der Stadt geführte St. Jakobshalle habe die Konkurrenz gefürchtet, die durch eine Arena hätte entstehen können, wenn diese auf eigene Faust Events organisiert.

Das ist ein Stück weit richtig. Als die Arena 2002 mit öffentlichen Mitteln gebaut wurde, wurde eine Konkurrenz-Vereinbarung mit der Genossenschaft unterzeichnet. Schliesslich macht die St. Jakobshalle jedes Jahr ein hohes Defizit, das vollumfänglich von der Stadt übernommen wird. Da wäre es wenig sinnvoll, wenn die Stadt eine private Konkurrenz finanzieren würde. Diese Konkurrenz-Vereinbarung hätten wir gemeinsam mit dem EHC anschauen müssen.

Nun steht ein für 25 Millionen Franken erstelltes modernes Eisstadion ohne Spitzen-Eishockey da. Was soll nun mit der Arena geschehen?

Das ist die Aufgabe der Besitzerin, der Genossenschaft, die vermutlich auf uns zukommen wird. Der Kanton hat ganz klar kein Interesse daran, die Vermarktung der Halle zu übernehmen. Ich hoffe, dass die Halle weiter dem Eissport erhalten bleibt, diese Eisfläche wird benötigt.

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