Neue Sitzgelegenheit für den Rümelinsplatz – wir hätten auch ein paar Ideen zur Verschönerung

Mit einem Kunstwerk und aussergewöhnlichen Sitzgelegenheiten wollen Anrainer zusammen mit dem Bau- und Verkehrsdepartement den vernachlässigten Rümelinsplatz aufwerten. Wir haben auch ein paar Vorschläge zur Neugestaltung.

Der erste «Dreisitzer», weitere Drei- und Zweisitzer werden folgen.

(Bild: Dominique Spirgi)

Mit einem Kunstwerk und aussergewöhnlichen Sitzgelegenheiten wollen Anrainer zusammen mit dem Bau- und Verkehrsdepartement den vernachlässigten Rümelinsplatz aufwerten. Wir haben auch ein paar Vorschläge zur Neugestaltung.

Früher nannten sich Tourismusorganisationen nicht selten «Verschönerungsvereine». In Pratteln gibt es zum Beispiel einen, der sich noch immer so nennt und der nach Eigenbeschrieb «aktiv alle Bestrebungen, die zur Verschönerung des Dorfes beitragen», unterstützt sowie «eine grosse Anzahl von Ruhebänken auf dem Gemeindegebiet» finanziert.

Der Verein Instandbelebung Rümelinsplatz ist in Basel ansässig und könnte sich eigentlich auch Verschönerungsverein nennen. Die Vereinigung von Geschäftsbetreibern will das zerfallende urbane Flickwerk Rümelinsplatz wieder zum schönen «Dorfplatz» der Innenstadt veredeln. Er tut auch etwas dafür, etwa mit der Pflanzung von Birkenbäumchen vor der nicht ganz so edel wirkenden Liegenschaft mit der Nummer 1, die seit gut fünf Jahren leersteht.

Bau- und Verkehrsdepartement mit an Bord

Auch der Kanton Basel-Stadt möchte den Platz aufwerten. Im Rahmen des Gestaltungskonzepts Innenstadt soll auch der Rümelinsplatz ein neues schönes Kleid bekommen. Das Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) wird deswegen Mitte Juni einen Gestaltungswettbewerb ausschreiben. Im November soll die Jury einen Entscheid fällen und Ende Jahr will man das Siegerprojekt bekannt geben.

Bis der Rümelinsplatz dann aber im neuen Kleid erstrahlen wird, werden noch gut fünf Jahre verstreichen, sagt der Vorsteher des Basler Bau- und Verkehrsdepartements, Hans-Peter Wessels. Diese Zeit will man nun nicht untätig verstreichen lassen. Am Mittwoch, 8. Juni, werden deshalb ein Kunstwerk und neue Sitzgelegenheiten eingeweiht. «Der Rümelinsplatz soll dadurch belebter und attraktiver werden», heisst es in einer Medienmitteilung.

«Go Up» – etwas Kunst

Der Verein Instandbelebung Rümelinsplatz hat eine Kunstinstallation an der Fassade des leerstehenden Hauses am Rümelinsplatz 1 angebracht. Das Werk von Federica Marangoni ist eine Leiter mit flirrend-leuchtenden Stufen und dem Schriftzug «Go Up». Das Werk sagt also, dass es aufwärts- beziehungsweise vorwärtsgehen soll mit dem Platz.

Das BVD wiederum trägt fünf Sitzmöbel bei. Es sind etwas eigenartig geschwungene Gebilde aus Fiberglas mit drei oder zwei miteinander verbundenen kreisrunden Sitzflächen aus Holz. Sitzmöbel, die robust sind und die es sonst nirgendwo in der Stadt gibt, wie Friederike Meinhardt, Projektleiterin im Planungsamt, sagt. Die Möbel bleiben so lange auf dem Platz, bis dieser definitiv umgestaltet wird.

Umgestaltungsideen der TagesWoche

Wie der Platz längerfristig aussehen soll, darüber können sich jetzt Gestaltungs- und Architekturbüros Gedanken machen. Auch die TagesWoche, die bis vor kurzer Zeit selber Anrainerin war, hat sich ein paar Gedanken gemacht:

Eine Idee läuft darauf hinaus, die Gestaltungsidee mit den Birkenbäumchen weiterzuspinnen und aus dem Rümelinsplatz einen Rümelinswald zu machen. Allerdings dürften Birkenallergiker daran weniger Freude haben.



Ein Ausweitung des kleinen, von den Anrainern hingestellten  Birkenhains würde zur Begrünung der Altstadt beitragen.

Ein Ausweitung des kleinen, von den Anrainern hingestellten  Birkenhains würde zur Begrünung der Altstadt beitragen. (Bild: Nils Fisch)

Aber wie wärs denn mit einem Rümelins-Teich? Einst floss der Gewerbekanal Rümelinbach über den Platz. Nicht weit vom Platz entfernt fliesst heute noch das Flüsschen Birsig unter den Boden verbannt in Richtung Rhein. Den Birsig wieder ans Licht zu holen ist wegen den Tramgeleisen nicht möglich. Aber wie das Rheinufer ein paar Hundert Meter entfernt zeigt, lädt das Wasser viele Menschen zum Verweilen ein.



Ein Rümelin-Teich – wäre natürlich noch ausbaubar, aber das Wasser fliesst eigentlich weiter unten und unter dem Boden durch.

Ein Rümelin-Teich – wäre natürlich noch ausbaubar, aber das Wasser fliesst eigentlich weiter unten und unter dem Boden durch. (Bild: Nils Fisch)

Zum richtigen Dorfplatz würde der Rümelinsplatz, wenn man ihn als Rümelinsmarkt beleben würde. Hierfür wären auch keine grossen baulichen Umgestaltungen nötig.



Gestaltungsidee Rümelinsmarkt.

Gestaltungsidee Rümelinsmarkt. (Bild: Nils Fisch)

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