Neuer Wohnraum für noch 3400 Personen

Der Basisratschlag der Basler Regierung zur Zonenplanrevision sieht ein Fünftel weniger Wohnraum als ursprünglich vor. Dafür soll es mehr Grünflächen und Schutzzonen geben.

Basisratschlag Zonenplanrevision – die wichtigsten Massnahmen (Bild: Baudepartement)

Der Basisratschlag der Basler Regierung zur Zonenplanrevision sieht ein Fünftel weniger Wohnraum als ursprünglich vor. Dafür soll es mehr Grünflächen und Schutzzonen geben.

Es sind noch zusätzliche Wohnungen für 3400 Einwohnerinnen und Einwohner geplant, laut Basisratschlag zur Zonenplanrevision. Ursprünglich waren vor zwei Jahren Wohnungen für 4000 bis 4500 Personen vorgesehen. Dass neue Wohnungen entstehen sei nötig, sagt der Basler Baudirektor Hans-Peter Wessels. «Der Grund ist, dass heute weniger Personen in einer Wohnung leben.» Etwa 50 Prozent der Haushalte seien heute Ein-Personen-Haushalte. Der neue Zonenplan soll laut dem SP-Regierungsrat dazu beitragen, die jetzige Bevölkerungszahl mindestes stabil zu halten («das ist kein einfaches Ziel»).

Redimensionierung nach Abstimmung

Dass jetzt weniger neue Wohnungen geplant sind, ist auf die Abstimmung über die Familiengarten-Initiative im Mai 2011 zurückzuführen. Damals nahm das Stimmvolk den Gegenvorschlag zur Initiative an. Demnach müssen künftig in Basel-Stadt mindestens 80 Prozent der Familiengärten erhalten bleiben – das bedeutet 40 von 50 Hektaren. Für den Zonenplan ergab sich nach der Abstimmung eine neue Sachlage – das Bau- und Verkehrsdepartement musste über die Bücher. Wessels: «Wir mussten leicht reduzieren. Aber wir können alles realisieren, was wir vorgesehen hatten.»

Die Einsprachen, die es aus der Bevölkerung zum neuen Zonenplan gab, sind im Basisratschlag des Regierungsrates enthalten und müssen nun vom Grossen Rat behandelt werden. Wessels rechnet nicht damit, dass dies bis Januar 2013 geschehen wird, zumal es sich um ein «sehr wichtiges und grosses Geschäft handelt».

Wohnraum

Neuer Wohnraum soll in den nächsten 20 bis 30 Jahren in den Gebieten Rheinäcker, Burgfelderstrasse (Milchsuppe-Areal), Bruderholz und Walkeweg (im Dreispitz) entstehen. Ein Schwerpunkt des Zonenplanes bildet die Stadtrandentwicklung Ost – Richtung Grenzach sollen Wohnungen für insgesamt 2000 Personen realisiert werden.

Laut Projektleiter Rainer Volman müssen in diesem Gebiet nun 10 statt 7,5 Hektaren Freizeitgärten integriert werden.

Auf ein grosses Projekt bei der Burgfelderstrasse wird zugunsten von Freizeitgärten verzichtet. Am nordwestlichen Stadtrand war zuerst eine grosse Siedlung für 1000 Einwohner geplant – neu ist nur noch Wohnraum für 150 Personen auf diesem Areal vorgesehen.

Mehr Grünflächen

Neben neuen Wohnungen und dem Erhalt von 80 Prozent der Familiengärten sind mehr Grünflächen – unter anderem auf dem Bruderholz und an der Wiese – geplant. Gemäss dem revidierten Zonenplan sind 114 Hektaren neue Zonen für Natur- und Landschaftsschutz vorgesehen.

Geschützte Stadtbilder

Der Anteil an als schützenswert erachteten Stadtteilen wird von 13 auf 17 Prozent erhöht. Kantonsbaumeister Fritz Schumacher betont allerdings: «Es soll keine harte Linie zwischen Schutz und Entwicklung geben.» Und Wessels ergänzte: «Basel-Stadt befindet sich in einer derart dynamischen Entwicklung, dass es in einer solchen Phase wichtig ist, die Idendität von gewissen Orten zu wahren.»

Die Stadtentwicklung geht weiter

Die Planung der Revision des Zonenplans ist auf einen Zeitraum von 20 Jahren angesetzt. Die Zonenplanrevision gibt die Rahmenbedingungen für die Etappen der verschiedenen nachfolgenden Projekten vor. Die Tatsache, dass der Basisratschlag des Regierungsrates im Grossen Rat wahrscheinlich nicht mehr in dieser Legislatur behandelt werden kann, stellt keine Blockierung für geplante Projekte dar.

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