Nicht jeder Oster-Weg muss über die Alpen führen

Jahr für Jahr lockt der Gotthard zu Ostern unzählige Autofahrer in seine Fänge, die dann fast mehr Uri und Leventina sehen als mediterranen Frühling. Wir fordern freie (Bahn-)Fahrt für freie Geniesser und empfehlen alternative Ausflugsziele in der etwas näheren Umgebung.

Wenn es denn unbedingt der Süden sein soll: Am Grossen Sankt Bernhard ist in der Regel weniger Stau.

(Bild: Olivier Christe)

Jahr für Jahr lockt der Gotthard zu Ostern unzählige Autofahrer in seine Fänge, die dann fast mehr Uri und Leventina sehen als mediterranen Frühling. Wir fordern freie (Bahn-)Fahrt für freie Geniesser und empfehlen alternative Ausflugsziele in der etwas näheren Umgebung.

Wer über die Festtage zwingend die Oma in Neapel besuchen oder die Ferienwohnung in Florenz für den Sommer herrichten muss, nimmt sich vielleicht für einmal etwas mehr Zeit und erlebt das Abenteuer, am Sankt Bernhard mit dem Velo die Skifahrer zu überholen. Oder schleppt sein Velo über den Gotthard und schaut in Airolo zu, wie andere im Stau stehen. 

Wer auf einen Besuch auf der Alpensüdseite verzichten kann, wirft erst mal einen Blick auf den Wetterbericht. Momentan löst das vor allem einen Reflex aus: Tee kochen, im Sofa verkriechen und vom Morgenland träumen oder eine Nacht im virtuellen Hotel verbringen.

Aber auch wer richtig raus will, findet in der näheren oder ferneren Umgebung lohnende Ziele.

In Basel zum Beispiel eine Stadtwanderung auf verschlungenen Pfaden oder einen Bummel durch versteckte Gässlein.

Rund um die Stadt lohnt sich eine Wanderung auf die Sissacher Fluh oder ein Spaziergang durch den Reinacher Märchenwald.

Etwas nördlich entschädigt das Obermünstertal mit gehobener Küche notfalls für schlechtes Wetter und zuckelt die Schwarzwaldbahn durch liebliche Landschaften.



Nicht ganz so gross wie das Mittelmeer, dafür gleich um die Ecke: Lac de Joux.

Nicht ganz so gross wie das Mittelmeer, dafür gleich um die Ecke: der Lac de Joux. (Bild: Muriel Gnehm)

Der Jura kann Italien oder Südfrankreich allemal aufwiegen – mit eigener Riviera in der Vallée de Joux, Abenteuern in den Freibergen oder Schlemmereien in der Franche-Comté.

Hinter dem Jura gehts gemütlich rural am Fusse des Mont Vully zu und her, gemütlich urban in Freiburg und sportlich süffig im Lavaux.

Hinter dem Bözberg gibt es auch Zivilisation und Kultur, ob in Frauenfeld, St. Gallen oder Rapperswil.

Jetzt fehlt nur noch … genau – das Meer, der Blick in die Weite, mit endlosen Promenaden und einem Küstentram.



Kein Dolce Vita, aber lange Strände: Ostende.

Kein Dolce Vita, aber lange Strände: Ostende. (Bild: Martin Stohler)

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