Nicht wirklich «bi de Lüt»

In der «Arena vor Ort» werden aktuelle Themen aufgegriffen. In diesem Format sollen ganz normale Leute zu Wort kommen. Die zweite Ausgabe kommt aus dem Einkaufszentrum Stücki in Basel. Ausgerechnet!

«Arena» im Stücki-Center: Vielleicht lockt das TV mehr Kunden an. (Bild: SF/Markus Bertschi/Artwork: Hans-Jörg Walter)

In der «Arena vor Ort» will das Schweizer Fernsehen die Bevölkerung in die Gesprächsrunde holen. Schauplatz am 21. Dezember ist das Einkaufszentrum Stücki in Basel. Eine gute Idee?

Immer am Freitagabend ist das Schweizer Fernsehen «bi de Lüt», und seit Kurzem ab und zu auch mit der «Arena» ab 22 Uhr: Statt Politiker stehen in der ­«Arena vor Ort» für einmal ganz normale Menschen im Zentrum. Debattiert wird über Themen, die aktuell zu reden geben. Der Einkaufstourismus etwa.

Das Schweizer Fernsehen greift das Thema in der Sendung vom 21. Dezember auf – passend zur weihnachtlichen Konsum­euphorie. Gesucht werden Leute, die regelmässig im Ausland einkaufen, und solche, die bewusst in der Schweiz auf Shoppingtour gehen.

Aufgezeichnet wird die zweite «Arena vor Ort» in Basel und Weil am Rhein. Sonja Hasler wird ihre Gästerunde im Einkaufszentrum Stücki in Basel befragen, und ihr Kollege Urs Wiedmer wird – nur einen Kilometer entfernt – im deutschen Rhein Center mit Schweizer Kundinnen und Kunden sprechen, die jenseits der Grenze auf Schnäppchenjagd gehen.

Endlich Volk im Stücki

Das Stücki-Center. Ausgerechnet! Das 2009 eröffnete Shoppingzentrum in Kleinhüningen gilt nicht gerade als Publikumsmagnet. Wirklich «bi de Lüt» ist das Fernsehen damit also nicht. Diese zieht es, wenn sie schon in Richtung Kleinhüningen fahren, gleich über die Grenze. Denn vom Stücki ist es nur ein Stückli zu Aldi und Lidl. Das lohnt sich, wie sich beim Kassensturz zeigt.

Doch so schlecht ist die Idee mit dem Stücki vielleicht gar nicht: Auf ­jeden Fall haben die Fernsehleute sicher genügend Platz für den Aufbau des Equipments. Und vielleicht lockt das Fernsehen mit seinem Glanz und Gloria ja für einmal mehr ­Leute an als die ­Läden.

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 30.11.12

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