Die Nitoba findet dieses Jahr nicht statt. Die Verkaufszahlen lassen seit Jahren zu wünschen übrig, weshalb die Verantwortlichen nun an einem neuen, zeitgemässeren Konzept herumstudieren.
Vom 23 Oktober bis 3. November 2013 hätte die grösste Basler Tombola, die Nitoba, über die Bühne gehen sollen. Doch soweit kommt es nicht. Die seit Jahren rückläufigen Verkaufszahlen haben den Nitoba-Vorstand gemäss Mitteilung (siehe Hintergrund zum Artikel) dazu bewogen, die 80-jährige Basler Lotterie dieses Jahr auszusetzen.
Die nietenlose Nitoba soll im nächsten Jahr in einem «neuen, attraktiveren und vor allem zeitgemässeren Format» daherkommen, heisst es weiter. Ideen gibt es offenbar bereits viele, verraten will Vorstandsmitglied Jürg Bühler aber noch nichts. «Wir schauen alles neu an, möchten uns neu positionieren. Uns schweben einige Sachen vor, die den Zeitgeist mehr berücksichten.» Man könne schliesslich nicht eine rund 80-jährige Institution so durchseuchen, wenn sich die Leute drumherum verändern würden.
Früher 150 Klassen, heute 70
Laut Bühler deckten sich Ertrag und Aufwand nicht mehr. So machte die Ausgabe 2012 einen Verlust von 17’000 Franken. «Bevor es zu Schäden kommt, ziehen wir die Notbremse. Das Interesse der Schulklassen, die Lose zu verkaufen, lässt nach.» Waren es früher noch 150 Klassen, sind es heute nur noch zwischen 70 und 80 Klassen.
Über die Gründe kann Bühler nur spekulieren. «Es kann sein, dass Schüler mit Migrationshintergrund die Nitoba nicht mehr so kennen, wie es zu meiner Schulzeit noch der Fall war.» Zudem gebe viele Konkurrenten auf dem Lotterie-Markt.
Es tue allen Ehrenamtlichen leid, dass es dieses Jahr keine Nitoba geben würde, zumal viel Engagement dahinter stecken würde, sagt Bühler. «Aber gerade weil wir so viel Herzblut dafür haben, wollen wir die Nitoba nicht an die Wand fahren, sondern eine neue Lösung suchen.» Diese soll in den nächsten Monaten präsentiert werden.
Die Nitoba ist die grösste Tombola in Basel. Seit rund 80 Jahren kauft die Nitoba Eintritte für Theater, Musik und Sport in der Region, was einem Gesamtwert von über 1 Million Franken entspricht. Jedes Los gewinnt mindestens so viel, wie es kostet – Nieten gibt es keine. Mehrere zehntausend Franken werden als Verkaufsprovisionen an die Schulklassen und Vereine wieder ausbezahlt. Der gesamte Reingewinn der Nitoba wird für kulturelle Zwecke verwendet. Dabei werden ganz bewusst vor allem Projekte gefördert, die sonst nicht an die grossen Gelder der Kantone und anderer Institutionen herankommen.