Josef nimmt die Karte aus dem Briefkasten. Er hat den Schlüssel dazu allein. Er kennt die Karte. Kennt die Schrift. Sie ist an Maria adressiert. Die Wassermassen des Iguazu stürzen immer noch in die Tiefe. Er steckt sie ein, zerknüllt dabei das harte Papier im Hosensack, geht ins Haus und spült hörbar im WC. «Ist Post gekommen?», hört er Maria rufen. Er will am Heiligen Abend nicht lügen: «Ja, aus Argentinien. Eine Ansichtskarte von den Wasserfällen. Ich habe sie – denn es war soviel Wasser drauf – gleich selbst runtergespült.» «Spinnst Du? An wen war sie adressiert?» Natürlich – er wird ihr alles erklären, aber so direkt vor Weihnachten muss die Wahrheit nicht schon ganz ans Licht, das kann auch noch warten. Und eigentlich ist er plötzlich gespannt auf die Karte von Maria – und glättet die seine, legt sie später in ein Buch, das er sich aus der Bibliothek ausgeliehen hat.
Dies ist ein mögliches Ende unserer Weihnachtsgeschichte. Lesen Sie auch die anderen Enden der Geschichte:
a) Nur Josef hat den Briefkastenschlüssel – Marias Karte ist angekommen
c) Maria hat den Schlüssel – Josefs Karte ist angekommen
d) Maria hat den Schlüssel – Marias Karte ist angekommen