Eine Interessensgemeinschaft will die bevorstehende Schliessung des Isteiner Bades verhindern. Sie äussern erhebliche Zweifel an dem vom Erziehungsdepartement geltend gemachten millionenteuren Sanierungsbedarf.
Im Februar hat das Basler Erziehungsdepartement bekannt gegeben, dass Ende Juli das Isteiner Bad geschlossen werden soll. Das Wannenbad an der Isteinerstrasse hinter dem Messeplatz ist das letzte vom Kanton betriebene öffentliche Bad. Thomas Mächler, Sprecher der Abteilung Jugend, Familie und Sport, machte damals geltend, dass für einen Weiterbetrieb erhebliche Sanierungen nötige wären. Ausserdem sei die Nachfrage in den letzten Jahren drastisch gesunken, das Bad konnte zuletzt nicht einmal mehr 2000 Eintritte jährlich verzeichnen.
Nun haben einige Besucher des Bades zu einer Interessensgruppe mit dem Namen «Freunde des Isteiner Bades» zusammengefunden. Mit einer Petition (die online unterschrieben werden kann) will die IG die bevorstehende Schliessung verhindern. Noch bis Ende April werden Unterschriften gesammelt. Zumindest online scheint das Interesse an der Petition gering, dort haben bis jezt nur gerade etwas über dreissig Personen unterschrieben.
Sanierung nur eine Frage des Stils
Werner Wirz, selbst seit 13 Jahren regelmässiger Besucher des Bades, bezweifelt die Aussagen des Erziehungsdepartementes vehement. Er will das Argument der nötigen millionenteuren Sanierung nicht gelten lassen. «Wer dieses Bad je besucht hat, weiss, dass die Anlagen in einem sehr guten Zustand sind.» Das Bad sei eben in einem Siebzigerjahre-Stil eingerichtet, was heute wohl nicht mehr zeitgemäss sei. «Uns Besuchern gefällt das aber, wir mögen das Bad genau so wie es ist», sagt Wirz. Allenfalls die Leitungen bedürften gemäss Wirz einer Sanierung, bis heute würden diese aber noch bestens funktionieren.
Deshalb fordern die Initianten in ihrer Medienmitteilung vom Dienstag (siehe Rückseite dieses Artikels) denn auch, dass das Erziehungsdepartement seine Aussagen betreffend der Sanierung mit einem Gutachten belegen soll.
Ebenfalls bei der IG dabei ist der Verein für Gassenarbeit «Schwarzer Peter». Michel Steiner vom «Schwarzen Peter» erklärt das Engagement des Vereins folgendermassen: «Wir haben ganz viele Menschen ohne festen Wohnsitz, welche auf solche Angebote nicht verzichten können». Diese würden oft nicht die klassischen Angebote für Randständige nutzen wollen, das Isteiner Bad sei für diese Menschen ideal, erklärt Steiner.