Plötzlich weltberühmt

Eine verlorene Kamera, eine globale Suchaktion in sozialen Medien – und plötzlich kennt die ganze Welt ein junges Basler Paar.

Nick Ford und Maja Tolic: Das Bild der beiden Basler geht um die Welt. (Bild: Maja Tolic)

Eine verlorene Kamera, eine globale Suchaktion in sozialen Medien – und plötzlich kennt die ganze Welt ein junges Basler Paar.

Kurz nach Neujahr entdeckte ein australischer Fischer an der Küste der Whitsunday Islands eine plastikverpackte Kamera, die in einer Mangrove hing. Kurz darauf teilte ein Tourenanbieter ein Bild der vermuteten Besitzer auf Facebook. «If you can help please let us know! We would love to get the pics and the ­camera back to owner!! Great story for the kids!»

Das war am 7. Januar 2014. In Basel feierten Nick Ford und Maja Tolic gerade ihre Verlobung. An den Schnorchelausflug in Australien genau ein Jahr zuvor und an die verloren gegangene Kamera hatten sie schon lange nicht mehr gedacht.

Auf Facebook entwickelte sich zur selben Zeit eine globale Suchaktion. Der Beitrag wurde in Kürze Tausende Male geteilt. Vier Tage später erkannte ein Engländer seinen Freund aus der Schweiz und schickte ihm eine Nachricht. Seit der Fischer die Kamera aus der Mangrove gefischt hatte, war gerade mal eine Woche vergangen.

Über Nacht um die Welt

Die Geschichte der wiedergefundenen Kamera hatte Folgen für die Besitzer. Tags darauf verfasste eine australische Nachrichtenagentur einen Bericht zu der geglückten Suche. Über Nacht verbreitete sich die Meldung rund um den Globus. Und als das junge Paar am nächsten Morgen erwachte, kannte die ganze Welt ihren Namen. Die «Salzburger Nachrichten», der hollän­dische «Telegraaf», die australische ABC, das ungarische «Heti Világgazdaság» – alle berichteten über den Fall.

Seither geht alle paar Stunden das Telefon. Maja Tolic nimmt die ungewollte Berühmtheit gelassen. «Was aber», sagt sie, «wenn auf dem Foto nicht mein Freund, sondern mein Liebhaber ge­wesen wäre?»

Artikelgeschichte

Erschienen in der Wochenausgabe der TagesWoche vom 17.01.14

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