Die für die Gesundheit meist positiven Effekte von Sport können durch akute Ereignisse – im schlimmsten Fall durch einen plötzlichen Herztod – überschattet werden. Lässt sich dies vermeiden?
Der positive gesundheitliche Effekt von Sport ist eindrücklich. Allerdings sorgen Fälle von des plötzlichen Herztodes, «sudden cardiac death» (SCD), beim Sport immer wieder für Schlagzeilen.
Hauptursache des SCD bei jungen Sportlern sind angeborene Herzerkrankungen, bei Sportlern über 35 Jahren spielt dabei die Herzkranzgefässverkalkung die grösste Rolle. Durch geeignete Vorsorgeuntersuchungen können Herzerkrankungen erkannt werden. Damit vermindert sich auch das SCD-Risiko.
Wer soll sich untersuchen lassen?
Grundsätzlich alle Ausdauersportler, die an Wettkämpfen teilnehmen. Dies gilt aber auch für die wachsende Anzahl leistungsorientierter Freizeitsportler – hier sind die Grenzen nicht eindeutig definiert.
Wie wird das Screening durchgeführt?
Bei Sportlern unter 35 Jahren reichen regelmässige körperliche Untersuchungen, Ruhe-EKG und Ausfüllen eines Fragebogens durch den Hausarzt aus.
Bei Sportlern über 35 Jahren steht die Suche nach Risikofaktoren (Bluthochdruck, erhöhte Blutfette etc.) für einen Herzinfarkt im Vordergrund. Falls Sport mit mittlerer und grosser Intensität (z.B. Fussball, Joggen) geplant ist, sollte ein Belastungstest durchgeführt werden.
Bekannte Herzerkrankungen schliessen sportliche Aktivität nicht aus, bedürfen aber zuvor einer fachärztlichen Untersuchung. Bei der Beratung betreffend Sporttauglichkeit können Ärzte auf gut etablierte Richtlinien zurückgreifen.
Weitere Informationen sind bei der Schweizerischen und der Deutschen Herzstiftungzu finden:
Dr. Marcus Mutschelknauss, Facharzt FMH für Herzerkrankungen (Kardiologie), Basel