Schlange im Wohnzimmer, Überfall mit Stein: Das sind die kuriosesten Polizeimeldungen des Jahres

Ein Rentner verfehlt die Ausfahrt, ein Bauchredner erschreckt Kinder: Diese Polizeimeldungen sind von der kuriosen Sorte.

Hoppla, da hat jemand die Ausfahrt verwechselt.

(Bild: Kantonspolizei BS)

Ein Rentner verfehlt die Ausfahrt, ein Bauchredner erschreckt Kinder: Diese Polizeimeldungen sind von der kuriosen Sorte.

Wer nur Polizeimeldungen liest, verliert das Vertrauen in die Menschheit. Schlägereien hier, Überfalle dort. Einfach nur Bad News. Doch dazwischen gibt es auch etwas zu schmunzeln.

Hier die kuriosesten Polizeimitteilungen des Jahres aus der Region:

Mieter findet Schlange



Diese Königsnatter hatte der Vormieter in der Wohnung vergessen.

Diese Königsnatter hatte der Vormieter in der Wohnung vergessen. (Bild: Kantonspolizei BS)

Als der Mieter seine neue Wohnung betrat, merkte er rasch: Hier sind noch nicht alle ausgezogen. In der Küche fand er eine Königsnatter. Das entsprach wohl nicht der Wohnungsannonce.

Also rief der Mann die Polizei. Diese fing den ungewollten Mitbewohner kurzerhand ein und übergab das Tier dem Veterinäramt.

Bauchredner erschreckt Kinder

In Rheinfelden trieb ein Bauchredner mit Schottenrock sein Unwesen. Der 44-jährige Mann habe Kinder mit seiner «Gesangs- und Bauchredekunst» belästigt, schrieb das Polizeipräsidium Freiburg im November in einer Mitteilung.

Der Mann fühlte sich missverstanden, schreibt die Polizei weiter. Denn er wollte lediglich seine Bauchredefähigkeiten vorführen. Den anrückenden Polizisten erklärte er, «in Zukunft nur noch zu Hause oder auf dem freien Feld zu üben». Diese liessen ihn gehen. Eine Kostprobe seines Können blieb ihnen jedoch verwehrt, so die Polizei.

Rentner verfehlt Einfahrt



Hoppla, das war wohl nicht die richtige Einfahrt.

Hoppla, das war wohl nicht die richtige Einfahrt. (Bild: Kantonspolizei BS)

Der 77-jährige Autolenker hörte auf seine 72-jährige Beifahrerin, stellte den Blinker und bog rechts ab ins vermeintliche Parking – rückblickend ein Fehler. Als der Mann seinen Irrtum bemerkte, rollte das Auto nämlich bereits die Treppe zur Postpassage an der Peter-Merian-Strasse hinunter. Vor der Tür zur Postfiliale blieb es dann stehen.

Und die Moral von der Geschicht? Können Sie sich selber denken.

144’000 Franken im Tram gefunden

Da ist sie, die Nachricht, die einem das Vertrauen in die Menschheit zurückgibt: Ein Ehepaar liess eine Tasche mit 144’000 Franken im Tram liegen. An der Endhaltestelle entdeckte der Chauffeur die Tasche und übergab sie mitsamt dem Inhalt an die Polizei.

Das Ehepaar, das das Geld seiner Tochter bringen wollte, hatte den Verlust bereits auf dem Polizeiposten am Bahnhof SBB gemeldet. So fand die Tasche flugs wieder zu ihren Besitzern zurück.

Ein ähnlicher Fall ereignete sich unlängst im Dezember. Eine Frau aus Frankreich fand am Bahnhof SBB ein Couvert mit 50’000 Franken Bargeld. Auch sie gab den Fund der Polizei weiter. Ihr winken 5000 Franken Finderlohn.

Schweizerin klagt in Weil über zu viele Ausländer

Die Meldung liest sich so gut, dass sie hier im O-Ton des Freiburger Polizeipräsidiums wiedergegeben wird:

Am Montagabend sorgte eine 40 Jahre alte Frau aus der Schweiz für Aufsehen in Weil-Friedlingen. Die Dame hielt sich vor dem Rheincenter auf, schrie wahllos ausländisch aussehende Passanten an und verpasste einem jungen Mann eine Ohrfeige. Eine herbeigerufene Streife sah sich einer völlig aufgebrachten Dame gegenüber und fragte sie nach den Beweggründen für ihr sonderbares Verhalten. Die 40-Jährige echauffierte sich sofort über die ihrer Meinung nach zu vielen Ausländer in der Schweiz, worauf sie von den Ordnungshütern den Hinweis bekam, dass sie sich in Deutschland befindet. Die Dame verstummte, machte auf dem Absatz kehrt und überquerte die nahegelegene Grenze zur Schweiz. Der geohrfeigte junge Mann war übrigens nicht an einer Strafverfolgung interessiert.

Entlein fallen vom Rathausdach

Mai ist Schlupfzeit für Stockenten. Die Basler Berufsfeuerwehr (und nicht nur sie) rettete von April bis Mitte Mai rund zehn Entenmütter und 80 Entenküken.

So standen die Entenretter auch im Einsatz, als eine Entenmama und ihre zwölf Küken Anfang Mai vom Rathausdach fielen (die TagesWoche berichtete). Die Mutter floh ob des Grosseinsatzes, die Feuerwehr brachte die Küken in einer Kartonbox in den Innenhof des Staatsarchivs.

Dort fand die Mutter ihre Küken kurz darauf wieder und machte sich mit ihnen auf in ein neues Leben.

Gehbehinderter überfällt Denner mit Stein

Im April ereignete sich im Gellert-Quartier ein denkwürdiger Überfall. Ein, wie die Polizei schreibt, «gehbehinderter 29-jähriger Schweizer» hatte sich in einer Denner-Filiale an die Kasse gestellt und die Angestellte mit einem Messer und einem «faustgrossen Stein» bedroht.

Die Frau händigte ihm mehrere Hundert Franken aus, worauf der Mann das Geschäft verliess und sich in den Rollstuhl setzte, den er vor dem Geschäft geparkt hatte.

Mitsamt Messer, Stein und Geld fuhr er davon. Weit kam er allerdings nicht. Die Polizei konnte ihn kurz darauf festnehmen.

Offenbar hatte der Mann mit dieser Masche bereits eine Woche zuvor eine Denner-Filiale überfallen. Dort gelang ihm die Flucht.

Deutsche Polizisten haben ein Herz für Esel



Hier haben es sich die Esel gemütlich gemacht.

Hier haben es sich die Esel gemütlich gemacht. (Bild: Polizeipräsidium Freiburg)

Die Stabsstelle für Öffentlichkeitsarbeit der baden-württembergischen Polizei schreibt Mitteilungen, die an Poesie kaum zu überbieten sind, wenngleich das Versmass etwas holprig ist. Auch bei dieser Mitteilung lohnt sich das Lesen in Volltext:

Einen «Spezialeinsatz» zu bewältigen hatte die Polizei in den frühen Morgenstunden des Donnerstags in Lörrach. Eine Streife entdeckte um 3.35 Uhr in der Belchenstraße zwei Esel, die mutterseelenalleine umherspazierten und kein menschliches Wesen zu sehen war. Die Beamten holten eine weitere Streife zur Unterstützung herbei und beratschlagten über das weitere Vorgehen. Dabei wurden sie von den beiden Eseln misstrauisch beäugt, die offenbar um ihre Freiheit fürchteten. Das trat auch ein, was vermutlich auf das taktisch überlegte Agieren der Beamten zurückzuführen war, die in die Rolle von Eselflüsterern schlüpften. Dadurch erwarben sie sich das Zutrauen der sonst als störrisch bekannten Tiere. Beide Esel zeigten sich lammfromm, liessen sich an die Kette bzw. ans Seil legen und liessen sich friedlich und ohne Widerstand zum Polizeirevier bringen. Dort bekamen sie zur Belohnung etwas zu trinken und durften sich in sicheren Gefilden von den nächtlichen Strapazen erholen. Die Besitzerinnen der Tiere konnten im Laufe des Vormittags ausfindig gemacht werden und lösten die von einer Koppel ausgebüxten Esel aus dem Polizeigewahrsam aus.

Fragwürdige Wortwahl

Bei der Kantonspolizei Basel-Stadt finden sich hingegen einige Fälle von Schreibverwirrungen, die wir dem Leser ebenfalls nicht vorenthalten wollen.

 

Wir fragen uns: Was ist ein slawischer Typ, der Basler Dialekt spricht?

Abgesehen davon, dass LKW-Chauffeure erst ab einem Pegel von 1 Promille ins Fahrzeug steigen: Wie funktioniert eigentlich eine Atemalkohlprobe?

Und nachdem er angetroffen werden konnte, ward er gefunden!

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