Eine Schweizerin geht vor dem Rheincenter in Weil auf Passanten los, die sie für Ausländer hält. Bis die Polizei kommt und ihr erklärt, dass sie sich in Deutschland befindet.
Ob es an der Julisonne lag oder an den Bergen Schweinshalssteaks in Paprikamarinade? Bei einer Schweizerin, 40 Jahre alt, brannte am Montagabend vor dem Rheincenter in Weil am Rhein jedenfalls die Sicherung durch. Während ihre Landsleute friedlich Einkaufswagen um Einkaufswagen mit günstigem Grillfleisch und Zweiliterflaschen «Caipirinha-Mix» füllten, pöbelte die Dame vor dem Center herum.
Sie habe, vermeldet das Polizeipräsidium Freiburg, «wahllos ausländisch aussehende Passanten angeschrien» und einem jungen Mann gar eine Backpfeife verpasst. Als die Polizei eintraf und die Frau zur Rede stellte, habe sich diese über «die ihrer Meinung nach zu vielen Ausländer in der Schweiz echauffiert».
Auf dem Absatz kehrtgemacht
Die Beamten hörten sich die rassistische Litanei geduldig an und wiesen die Frau dann darauf hin, dass sie sich in Deutschland befinde. Sich gewahr werdend über den Irrtum sei die Dame augenblicklich verstummt, «sie machte auf dem Absatz kehrt und überquerte die nahegelegene Grenze zur Schweiz», teilt das Freiburger Polizeipräsidium mit.
Der geohrfeigte Mann verzichtet auf eine Anzeige. Über den Verbleib der Schweizer Feierabendrassistin ist nichts bekannt. Vermutlich taucht sie im Herbst auf der Kandidatenliste von Eric Weber auf.
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