So war die Sonnenfinsternis auf dem Margarethenhügel

In der Sternwarte herrschte zur Sonnenfinsternis am Freitag Partystimmung. Bei ausgezeichnetem Wetter bildeten sich lange Schlangen vor den Fernrohren.

Zur Sonnenfinsternis herrschte grosser Andrang in der Basler Sternwarte. Glück hatte, wer eine Schutzbrille ergattern konnte. Spass hatten alle. (Bild: Daniela Gschweng)

So gefragt ist sie selten: Zur Sonnenfinsternis am Freitagvormittag kamen etliche Besucher zur Sternwarte auf dem Margarethenhügel.

Das Wetter war wolkenlos, die Temperaturen angenehm. Der Besuch auf der Basler Sternwarte am Freitagvormittag lohnte sich. Auch schon um kurz nach neun Uhr. Da trafen die ersten Besucher auf der Sternwarte ein, die die zwischen 9.30 Uhr und 11.30 Uhr angesagte partielle Sonnenfinsternis beobachten wollten. Und diejenigen, die schon mal Stativ und Kamera mit Filter in Position brachten.

(Bild: Daniela Gschweng)

Auch für Besucher, die nur zum Zuschauen da waren, lohnte sich die frühe Ankunft. Auf der um Neun noch vollständig sichtbaren Sonnenscheibe war nämlich ein Sonnenfleck zu sehen. Leicht zu verwechseln mit einem Stäubchen auf dem Objektiv. So klein, erfuhr man nebenbei, ist im Vergleich zur Sonne etwa die Erde.

Nicht grösser als ein Stäubchen auf der Linse: der kleine braune Punkt bei 12 Uhr ist ein Sonnenfleck.

Nicht grösser als ein Stäubchen auf der Linse: der kleine braune Punkt bei 12 Uhr ist ein Sonnenfleck. (Bild: @ikrass, Twitter)

Ein Sonnenfleck ist übrigens ein etwas kälterer Fleck auf der Sonne, der durch Änderungen im Sonnenmagnetfeld zustande kommt. Kurz nach halb zehn konnten Besucher dann durch Brille oder Teleskop die leicht angeknabberte Sonne sehen. Was um halb zehn noch vergleichsweise ruhig anlief, wurde dann zunehmend lebhaft. Die Sternwarte zog reichlich Besucher an.

(Bild: Daniela Gschweng)

Mit Unterstützung einer Trittleiter klappte der Blick ins All auch für die noch nicht ganz erwachsenen Besucher. Bedient wurden die Fernrohre von Mitgliedern des astronomischen Vereins Basel. Gratis obendrauf gab es Kurzvorträge über astronomische Tatsachen.

(Bild: Daniela Gschweng)

Hätten Sie’s gewusst? Die Sonne ist rund 149,6 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Der Mond dagegen ist mit ungefähr 364’000 Kilometern Entfernung astronomisch gesehen gleich nebenan. Mit rund 3500 Kilometern Durchmesser ist der Mond im Vergleich zur Sonne zwar ziemlich klein (die ist etwa 11’000 mal grösser als die Erde), aber eben näher dran. Deshalb kann er aus irdischer Sicht auch die ganze Sonne verdecken.

Ganz so trocken ging es aber nicht zu und her. Einige Diskussionen entfachte die Form der mittlerweile zu gut einem Viertel bedeckten Sonne. Nach ungefährer Schätzung entschied sich eine Mehrheit unter den Anwesenden für «Pacman», der Rest für «Apple».

(Bild: Daniela Gschweng)

Eindrucksvoll ist es schon, wenn von der Sonne nur noch ein bananenförmiges Scheibchen übrig ist, das begriffen auch die Jüngsten. Gleich mehrere Schulklassen hatten wohl das Ereignis zum Anlass genommen, die Sternwarte zu besuchen. Bis zur vollständigen Ausprägung der Eklipse um 10.33 Uhr glich der sonst ruhige Rasen der Sternwarte eher einem Volksfest.

(Bild: Daniela Gschweng)

Leider Mangelware waren am Freitagvormittag geeignete Schutzbrillen. Die etwa zwanzig Stück, die die Sternwarte vorrätig hat, waren schnell verliehen und Basels Optiker hatten nicht mit einer derartig grossen Nachfrage gerechnet. Einige Besucher waren in der Hoffnung, noch eine Brille zu bekommen, Hügel hinaufgestiegen. Bastler behalfen sich mit einer Camera Obscura aus Alufolie und Pappkarton, viele andere mit dem Handy.

(Bild: Daniela Gschweng)

Stehende Ovationen für die Sonne sind doch eher selten. Punkt 10.33 Uhr gab es spontaner Applaus für das Naturschauspiel. Richtig dunkel wurde es, wie vorhergesagt, nicht. Wer genau hinschaute, bemerkte eine leichte Sepiaverfärbung des Lichts, geschuldet der nicht ganz glasklaren Luft über Basel.

(Bild: Daniela Gschweng)

Die auf ein Viertel geschrumpfte Sonne machte sich aber in anderer Hinsicht bemerkbar. Auf den Temperaturmessgeräten der Sternwarte war mit dem Verschwinden der Sonne auch ein deutlicher Temperatureinbruch zu verzeichnen. Mit anderen Worten: Es wurde ziemlich kalt. Klamme Füsse stören angesichts kosmischer Dimensionen aber kaum. Die Schlangen an den Teleskopen blieben lang. 

(Bild: Daniela Gschweng)

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Wie hat Basel die Sonnenfinsternis erlebt? Mehr Bilder vom 20. März finden Sie hier

 

 

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