Sorry, heute nur kalte Küche

Ein Trafobrand am Montagmittag im Gundeli führte zu einem rund zehnstündigen Stromausfall. Besonders für Restaurants ein teurer Ausfall.

Symbolbild (Bild: Keystone/Matthew Mead)

Ein Trafobrand am Montagmittag im Gundeli führte zu einem rund zehnstündigen Stromausfall. Besonders für Restaurants ein teurer Ausfall.

An sich ist das Ereignis kaum der Rede wert, jedenfalls keine Mitteilung an die Medien. Auf Anfrage der TagesWoche betätigt Polizeisprecher Martin Schütz aber, dass gestern Montag, etwa um 11. 30 Uhr ein Elektroverteiler an der Güterstrasse in Brand geraten sei. «Kein dramatischer Brand», so Schütz, die Feuerwehr habe den Brand rasch löschen können. Doch damit war die Sache eben nicht erledigt. Denn der Brand hatte zur Folge, dass mehrere Liegenschaften im Bereich Güter-/Pfeffinger- und Solothurnerstrasse den Rest des Tages keinen Strom mehr hatten. Gemäss IWB-Sprecher Lars Knuchel bis etwa 23 Uhr. Und betroffen gewesen seien zwischen 150 und 200 Kunden.

Darunter gab es wohl solche, die das Ganze schulterzuckend zur Kenntnis genommen und sich sogar über einen Abend bei Kerzenlicht gefreut haben. In den Geschäften hingegen konnte man den Stromausfall nicht so locker nehmen. Denn der bedeutete für viele einen Totalausfall jeglicher Betriebstätigkeit. In den Büros funktionierten die Computer nicht mehr, wer auf Internettelefonie setzte, war gar vollkommen von der Aussenwelt abgeschnitten. Sie hätten eine Weile Däumchen gedreht und seien halt dann nach Hause gegangen, sagte der Geschäftsführer einer Anlageberatungsfirma. Am unmittelbarsten spürten jedoch die Gastrobetriebe – von denen es in dieser Ecke einige hat – den Stromausfall.

Verdorbene Lebensmittel

«So kurz vor Mittag hatten wir keine Chance mehr, uns anders zu organisieren», sagt beispielsweise Monika Müller, Inhaberin des «Pfifferling Deli» an der Güterstrasse 138. So habe man den Gästen nur gerade das servieren können, was sie kalt im Angebot führen. Einige hätten es sportlich genommen und trotzdem bei ihnen gegessen, «aber andere wollten verständlicherweise bei diesem kalten Wetter nicht auf Warmes verzichten». Anfangs habe es noch geheissen, erzählt Müller, der Stromunterbruch dauere etwa eine Stunde, deshalb hätten sie noch etwas zugewartet. Am Nachmittag wurde jedoch klar, dass die Sache länger dauern würde, und um 15 Uhr entschied Müller, ihr Lokal zu schliessen. Ihre Bilanz des gestrigen Tages: Nebst einer happigen Umsatzeinbusse viele Waren, die wegen der ausgefallenen Kühlung verdorben seien. Die Schadenssumme könne sie noch nicht beziffern, diese sei sie jetzt am Berechnen.

Der direkte Brandschaden beträgt laut IWB vermutlich ein paar zehntausend Franken, doch da wird wohl noch die eine oder andere Schadensersatzforderung dazukommen. Wie Lars Knuchel von der IWB sagt, werden diese geprüft und dann der Versicherung übergeben. Immerhin: Weder die Coopfiliale an der Güterstrasse noch der Trambetrieb waren vom Stromausfall betroffen. Sonst wäre es wirklich ein teurer Montag geworden.

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