Stadtmüde Basler ziehen nach Arlesheim und neun weitere Fakten zur regionalen Wirtschaft

Wenn Sie diese zehn Fakten zur regionalen Wirtschaft kennen, beeindrucken Sie jeden Ökonomen.

Wenn man genau hinsieht, kann man auch in den trockensten Statistiken spannende Geschichten entdecken.

(Bild: Nils Fisch)

Wenn Sie diese zehn Fakten zur regionalen Wirtschaft kennen, beeindrucken Sie jeden Ökonomen.

Die statistischen Ämter der beiden Basel geben jährlich einen gemeinsamen Wirtschaftsbericht heraus. Wir haben die Zahlenberge, Buchstabenwüsten und Tabellen nach den interessantesten Fakten durchforstet. Diese zehn haben wir uns herausgepickt:

1. In Basel ist die Wirtschaftsleistung pro Kopf schweizweit am höchsten

Nimmt man das Bruttoinlandprodukt (BIP) als Massstab, lässt Basel-Stadt in Sachen Wirtschaftsleistung die ganze Schweiz alt aussehen. Pro Einwohner wurden 2014 in Basel 153’000 Franken erwirtschaftet, während das schweizweite BIP pro Kopf mit 69’000 weniger als die Hälfte davon beträgt. Das Baselbiet liegt mit 66’000 sogar noch unter dem Schweizer Schnitt.

2. Jeder fünfte Forscher in der Schweiz arbeitet in Basel

Die beiden Basel sind ein Hotspot der Wissenschaft, insbesondere natürlich im Bereich Life Science. Egal ob beim marktbeherrschenden Riesenkonzern in der Stadt oder beim innovativen Nischen-KMU auf dem Land, mehr als jeder fünfte Arbeitsplatz aus dem Gebiet Forschung und Entwicklung befindet sich in der Region. 

3. Jeder fünfte Grenzgänger arbeitet in der Region

Insgesamt fast 55’000 Arbeitnehmer überquerten im 1. Quartal 2015 täglich die Grenze, um ihren Arbeitsplatz in einem der beiden Basler Kantone zu besuchen. Noch entspricht dies knapp 20 Prozent aller Grenzgänger in der Schweiz, doch die Kantone Genf und Tessin holen auf.

4. Wer die Stadt verlässt, zieht nach Arlesheim

Zwischen 2004 und 2014 wanderten aus der Stadt 10’800 Menschen mehr aufs Land aus als umgekehrt (Wanderungssaldo). Eine überwältigende Mehrheit, nämlich 9400, der stadtmüden Basler hat sich dabei für den Bezirk Arlesheim entschieden.

5. Ohne Zuwanderung würde die Stadt immer leerer

In Basel sterben mehr Menschen als geboren werden. Es ist den 33’500 Ausländern, die seit 2004 nach Basel gezogen sind, zu verdanken, dass überhaupt noch ein Bevölkerungswachstum besteht. Die meisten dieser Zuwanderer stammen aus Deutschland, gefolgt vom Vereinigten Königreich, Portugal und Indien.

6. Das Baselbiet überaltert

Gemäss der Prognose im Wirtschaftsbericht wird der Anteil der Baselbieter Bevölkerung über 65 Jahren bis 2035 um fast 50 Prozent zunehmen. Besonders eindrücklich ist diese Prognose, wenn man bedenkt, dass bereits in den letzten zehn Jahren die Anzahl der Hochbetagten (80 Jahre oder mehr) um den gleichen Prozentsatz gestiegen ist.

7. Im Baselbiet wird so fleissig gebaut wie noch nie

2014 wurde im Kanton Baselland von Privaten so viel Geld verbaut wie noch nie, nämlich 1,6 Milliarden Franken. Zusammen mit den Bauinvestionen aus öffentlicher Hand ergibt das Bauausgaben pro Kopf von rund 7800 Franken. Alleine in Allschwil ist in den nächsten zwei bis drei Jahren mit über 600 neuen Wohnungen zu rechnen.

8. In keinem Tarifverbund der Schweiz besitzen mehr Menschen ein Abo

Die Basler und Baselbieter lieben ihren ÖV. Noch nie wurden mehr Umweltschutz-Abonnemente verkauft als 2014. Insgesamt 2,2 Millionen Menschen besitzen ein U-Abo. Der TNW weist damit die höchste Abodichte aller Schweizer Tarifverbünde auf.

9. Ein Drittel des Schweizer Aussenhandels passiert die Region

Dank Rheinhäfen, EuroAirport und Güterbahnhof bildet die Region einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt für den Schweizer Aussenhandel. Rund 20 Millionen Tonnen Wirtschaftsgüter werden hier jährlich umgeschlagen, was 30 Prozent des schweizerischen Aussenhandels entspricht.

10. Jedes siebte Kind in Basel lebt von der Sozialhilfe

2014 waren 28 Prozent aller Sozialhilfebezüger in Basel weniger als 18 Jahre alt. Dabei handelt es sich um Kinder und Jugendliche deren Eltern auf Unterstützung durch die Sozialhilfe angewiesen sind. Das führt zu einer sehr hohen Sozialhilfequote bei Minderjährigen von 13,6 Prozent, mehr als in jeder anderen Altersgruppe.

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