Stellenabbau bei Radio Basel

«Radio Basel» steht vor schweren Zeiten: Der neue Besitzer, der deutsche Medienunternehmer Karlheinz Kögel, hat nach Informationen der TagesWoche eine Sparrunde angekündigt. 

(Bild: Keystone)

«Radio Basel» steht vor schweren Zeiten: Der neue Besitzer, der deutsche Medienunternehmer Karlheinz Kögel, hat nach Informationen der TagesWoche eine Sparrunde angekündigt. 

«Radio Basel» steht eine Sparrunde bevor. Besitzer Karlheinz Kögel kündigte den Mitarbeitern des Senders in einer E-Mail «Massnahmen zur Kostenreduktion» an. Betroffen seien «alle Bereiche des Unternehmens». Vorgesehen ist ein Stellenabbau: «Das Paket enthält leider auch personelle Massnahmen», schreibt Kögel.

Der deutsche Medienunternehmer hat erst anfangs September die Mehrheit am Sender gekauft, nachdem sich Gründer Christian Heeb zurückgezogen hatte. Letzte Woche genehmigte das Bundesamt für Kommunikation den Eigentümerwechsel. Heeb seinerseits hatte «Radio Basel» erst vor zwei Jahren übernommen und als «Radio für Erwachsene» mit stärkerem redaktionellem Angebot neu ausgerichtet. 

Bewegte Vergangenheit

Die kurze Geschichte des Senders war trotz anständiger Einschaltsquoten immer geprägt von Geldmangel. Im Dezember 2010 setzten Kögel und Heeb gegen heftige Widerstände einen Kapitalschnitt durch, der die Minderheitsaktionäre faktisch aus dem Sender drängte und um einen Teil ihrer Anlage brachte.

Den Sender vermochte auch dieser Schritt nicht zu stabilisieren. Die Zahlen blieben dem Vernehmen nach tiefrot. Erfahren hat das die Redaktion erst nach Christian Heebs Abgang. Heeb schaffte gegen aussen wie innen nie Transparenz über die wirtschaftliche Not seines Radios. Erst Kögel kam die Aufgabe zu, die schlechte Botschaft zu überbringen. Unmittelbar nach der Übernahme teilte er der Redaktion persönlich mit, dass er keine Lust habe, einen Sender zu finanzieren, der Monat für Monat Verluste einfährt.

Wie stark «Radio Basel» runtergefahren wird, ist noch unklar. Bis Mitte Dezember soll laut Kögels internem Schreiben klar sein, wer gehen muss und wie das künftige Konzept aussieht. Kögel war am Donnerstag für eine Stellungnahme nicht erreichbar. 

Nächster Artikel