Streetview de Bâle

Wer mit Google durch die Strassen von Basel fährt, unternimmt auch eine Reise in die Vergangenheit.

Diese Szene im St. Johann aus dem Jahr 2009 ist auf Streetview zu finden. (Bild: Google Streetview)

Wer mit Google durch die Strassen von Basel fährt, unternimmt auch eine Reise in die Vergangenheit.

Zeitreisen sind heutzutage eine einfache Sache. Man sitzt an einen Computer und fliegt auf Google Earth oder Google Maps an einen Ort, der in der Vergangenheit aufgenommen wurde.

Die Aufnahmen von Basel sind im Jahre 2009 entstanden. Da war Basel noch ein anderes Basel. Kein Messeneubau thronte am Messeplatz, auf dem DB-Areal waren erst wenige Wohnklötzchen auf der grossen Brache aufgestellt.

Probleme mit dem Datenschutz

Zeitgeschichte auch vor dem Campus der Novartis: Das Google-Auto fuhr da in die frische Sackgasse der Hüningerstrasse, die von dem Pharmariesen just in dem Jahr annektiert wurde. Man sieht datenschützerisch korrekt verwischte Arbeiter beim Aufstellen einer Strassensperre, auch eine kleine Expat-Raucherparty findet statt.


Größere Kartenansicht

 

Google Street View ist ein Dienst zu Googles Kartendienst Google Maps. Es werden 360-Grad-Panoramabilder aus der Strassenperspektive zur Verfügunggestellt. Erstmals wurde der Dienst im Mai 2007 mit ausgesuchten, lediglich in den Vereinigten Staaten verfügbaren Ansichten vorgestellt. In der Folgezeit wurde der Dienst international ausgeweitet, und im August 2009 auch in der Schweiz nutzbar.

Bereits einen Tag nach der Veröffentlichung gab es erste Probleme: Der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte Hanspeter Thür forderte Google auf, den Online-Dienst für die Schweiz zu deaktivieren, da mehrere Gesichter und Kontrollschilder nicht unkenntlich gemacht und somit die vereinbarten Abmachungen zum Schutz der Privatsphäre nicht eingehalten worden seien.

Ein paar Gerichtsurteile und Hin und Hers später ist dieser Dienst mittlerweile nicht mehr wegzudenken.

Die neuen Bilder kommen

Panoramafotografie ist beinahe schon so alt wie die Fotografie selbst, die erste Kamera für das ultraquere Format wurde 1845 vorgestellt. Doch das Navigieren durch die verzogenen Bilder wurde erst durch die Quicktime-Technologie von Apple Mitte der 1990er-Jahre möglich.

Damals stürzten sich viele Institutionen darauf: Kunstmuseen, Fabrikanlagen und Läden wurden Anfang der Nullerjahre auf den Firmenwebsites als virtuelle Rundgänge angepriesen. Doch das Publikum hat sich erst durch die Verkettung des Landkartendienstes und der Kugelpanoramen auf Google Maps damit angefreundet und nutzt die Möglichkeiten im Alltag auf verschiedenste Weise.

Laut Aussagen eines Google-Sprechers werden die in diesem Sommer angefertigten Bilder in den nächsten zwölf Monaten aufgeschaltet. Sie müssen noch aufwendig bearbeitet und datenschützerische Korrekturen angebracht werden. Nutzen Sie darum jetzt die Gelegenheit und surfen Sie durch unsere Stadt, um die eine oder andere umgebaute Ecke zu entdecken.

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