In einem Pilotprojekt testet Swisscom Mobilfunk-Antennen in Kabelschächten. Bis Ende Jahr könnten die ersten in Basel-Stadt in Betrieb gehen.
Mobilfunk-Antennen prangen bislang in luftiger Höhe auf Hausdächern und an Masten. Bald könnten die Antennen auch von unten strahlen. Denn Swisscom prüft derzeit, neue Mobilfunk-Antennen unterirdisch in Schächte einzubauen. Das, um die steigende Datenmenge für mobile Telefonie und Internet zu bewältigen.
Auch in Basel hat Swisscom entsprechende Eingaben gemacht, das bestätigt André Frauchiger, Sprecher des Tiefbauamts. Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, kann Frauchiger jedoch keine weiteren Angaben machen.
Fest steht: Die Antennen sollen in bestehende Schächte eingebaut werden, wo bereits Kabel für Festnetzanschlüsse installiert sind. An drei Standorten in Grossbasel sind die unterirdischen Antennen geplant: an der Gerbergasse 70, Steinenvorstadt 58 und am Kohlenberg 1.
Erste Antennen Ende Jahr in Betrieb
Im Moment laufen die «Vorbereitungsarbeiten für eine Inbetriebnahme», sagt Sabrina Hubacher von der Swisscom. Man habe eine Bewilligung für die Antennen eingereicht. Ein Baugesuch ist bei Mobilfunk-Antennen nicht notwendig, wenn die vorgegebenen Grenzwerte eingehalten werden. Die ersten Antennen sollen in Basel bis Ende Jahr in Betrieb genommen werden, sagt Hubacher.
Das Ganze ist ein Pilotprojekt, das in Bern bereits startete und nun auf die Städte Basel, Lausanne und Zürich ausgeweitet wird. Im ersten Halbjahr 2016 will Swisscom entscheiden, ob mehr Schächte mit unterirdischen Antennen ausgestattet werden, sagt Hubacher.
Widerstand zwecklos
Grund für den Ausbau ist das Datenvolumen, das in den letzten vier Jahren anstieg – heute sind es 15-mal mehr Gigabyte als 2011, die Swisscom im Mobilfunknetz verarbeitet. Der Antennenwald wurde deshalb auch in Basel-Stadt immer dichter.
Die oberirdischen Antennen stiessen häufig auf Widerstand in der Bevölkerung, meist in dicht besiedelten Gebieten in der Stadt. Doch Einsprachen gegen die Antennen blieben bislang ohne Folgen. Denn: So lange die Grenzwerte eingehalten werden, bleiben die Einsprachen erfolglos. Auch bei den unterirdischen Antennen dürfte Widerstand zwecklos sein.