Was läuft in der Region? Unsere tägliche Übersicht über die lokalen Geschichten.
Actelion-Übernahme: viel Geld für die Aktionäre, kaum einen Rappen für den Kanton
Mit 30 Milliarden Dollar für Actelion sorgte Johnson & Johnson jüngst laut der «bz Basel» für die grösste Übernahme in der Baselbieter Wirtschaftsgeschichte. Für Kanton und Gemeinde gibt es: nichts. Oder fast nichts. Denn der Deal spielt sich auf Aktionärsebene ab, und wegen der in der Schweiz ausbleibenden Kapitalgewinnsteuer auf Aktienerlöse fliesst kaum Geld an den Fiskus. Ein Ja zur USR III würde die Angelegenheit noch zusätzlich verschärfen. Dem Kanton bleibt einzig der Weg über die Vermögenssteuer, um ein Stück des milliardenschweren Kuchens abzubekommen.
Kasernen-Umbau: Das Tattoo sieht sich plötzlich in seiner Existenz bedroht
Und wenn man denkt, es geht nichts mehr, kommt von irgendwo der Erik Julliard her: Kurz vor der Abstimmung spricht sich der Tattoo-Veranstalter vehement gegen den Kasernen-Umbau aus. Zu wenig Garantien seien von Seite des Kantons gemacht worden: Die Veranstalter fürchten, das Areal nicht mehr so frei nutzen zu können, wie das bisher der Fall war. Der Kanton zeigt sich über diese Äusserungen überrascht: Mehrere Zugeständnisse seien innerhalb der Projektphase gemacht worden, weshalb Julliards plötzlicher Vorstoss «nicht nachvollziehbar» sei.
Basel Tattoo wehrt sich kurz vor der Abstimmung gegen Kasernen-Umbau
Rücktritt von Guy Morin: Zum Abschied ein Interview
Nach acht Jahren präsidialen Tatendrangs tritt Guy Morin als Regierungsrat zurück – und zurück in die Arztpraxis. Deshalb gibt es heute zwei Mementi Morin zu lesen, einmal als Rückblick in der «bz Basel», einmal als Interview bei uns. Die BZ stellte die Meilensteine seiner Regierungszeit knackig in Form von acht Krawatten dar. Wir stellten ihm Fragen zu Kaserne, Kessler und Co.
Das sind die Meilensteine in Guy Morins Präsidenten-Karriere
«Ich war auch als Regierungspräsident der Guy Morin, der ich nun mal bin»
Enthüllung zum BaZ-Skandal schlägt Wellen
Die TagesWoche-Recherche über die Medienmitteilung, die ein Redaktor der «Basler Zeitung» verfasst hat und mit der er bei den bürgerlichen Parteien hausieren ging, damit sie diese in ihrem Namen veröffentlichen möchten, schlägt Wellen. Erste Konsequenzen hat Chefredaktor Markus Somm schon gestern gezogen: Ein Redaktor aus dem Lokalressort wurde entlassen, Somm schreibt von einem «Fehlverhalten», das «nicht abgesprochen» gewesen sei, und von dem sich die BaZ distanziere.
Die Geschichte sorgte heute weiter für Schlagzeilen – regional, und über die Kantonsgrenzen hinaus. Eine kleine Presseschau:
- «Was steckt hinter der Affäre?», fragt die «bz Basel», und stellt einige Mutmassungen an, dass mehr hinter der Geschichte stecken könnte als «nur» eine politisierte Redaktion – oder vielleicht auch nicht. «Sicher ist: Die Mitteilung war Thema an der Grossratssitzung vom 11. Januar – und zwar nicht nur in den höchsten Etagen der Parteien. Dort fassten die Bürgerlichen empört den Entschluss, sich nicht vor den Karren der BaZ spannen zu lassen», so die Zeitung.
- «Der ‹Fiasko›-Bericht der BaZ wurde zum Fiasko für die BaZ», titelt Online-Reports. Das Portal spricht in seinem Bericht von einem «unbestrittenen berufsethischen No-Go».
- «Wirbel um Artikelserie der Basler Zeitung wegen BKB-Bankrätin» – auch das SRF Regionaljournal informiert über die Geschehnisse. «Die BaZ zieht Konsequenzen», heisst es im Bericht.
- «Sag mir, was die Wahrheit ist», titelt der Zürcher «Tages-Anzeiger» auf der Hintergrundseite und stellt fest, es «drängt sich der Verdacht auf, dass auf Somms Redaktion Wahrheit und Erfundenes manchmal dasselbe sind. Wer bemerkt schon den Unterschied? Zumindest intern merkt und überprüft es niemand. Anders kann man die Vorgänge, welche die ‹Tageswoche› gestern aufdeckte, nicht deuten.»
- «BaZ-Redaktor macht Politik», so erzählt die NZZ die Geschichte der TagesWoche heute seinen Zürcher Leserinnen und Lesern nach – Punkt für Punkt.
Und dann noch dies: Morgen startet der FC Basel in die Rückrunde. Wir empfehlen zur Einstimmung Kollege Kieslichs Artikel zum Stand der Dinge.