Weniger Marktanteil, reduzierte Reichweite: Die Quote von Telebasel büsste im zweiten Halbjahr 2014 leicht ein. CEO Dominik Prétôt zeigt sich aber mit dem Gesamtresultat zufrieden.
Der TV-Markt ist ein heisses Pflaster: Neben selbstständigen Privatsendern und dem übergrossen SRF buhlen auch die konzessionierten und damit teilgebührenfinanzierten Regionalsender um Marktanteile. Nachdem sich der Basler Regionalsender Telebasel 2013 wegen Methodendifferenzen aus der Quotenerhebung zurückzog, liegen jetzt die Zahlen für 2014 vor.
Die von der Stiftung Mediapulse erhobenen Zahlen bescheinigen Telebasel im Konzessionsgebiet fürs zweite Halbjahr 2014 einen Marktanteil von 1 Prozent. Das entsprach einer ausgewiesenen Nettoreichweite von 58’600 Zuschauern. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 sank der Marktanteil damit um 0,2 Prozentpunkte (das PDF-Dokument dazu finden Sie auf der Rückseite dieses Artikels, Download).
Ebenfalls verringert hat sich die Sehdauer: Im Schnitt sahen im ersten Halbjahr 2014 die Zuschauer jeweils 13,5 Minuten lang Telebasel, bis sie das Programm wechselten. Im zweiten Halbjahr waren es noch 11 Minuten. Einen Grund für den massgeblichen Unterschied sieht Telebasel-CEO Dominik Prétôt in den Fasnachtsübertragungen, die im ersten Halbjahr jeweils zu sehr hohen Zuschauerquoten und einer langen Sehdauer beitragen würden.
Prétôt: «Sender hat sich gut geschlagen»
Insgesamt zeigt sich Prétôt aber zufrieden: «Der Sender hat sich gut geschlagen angesichts eines Marktumfelds, das immer grösser wird.» Er beurteile die Verhältnisse als stabil. Hinzu komme, dass Telebasel unter allen deutschsprachigen Regionalsendern an der Spitze liege.
Gesamtschweizerisch liegt nur TeleTicino bei der Reichweite vor dem Basler Sender, bei der Sehdauer wird Telebasel noch vom Aargauer Tele M1 überholt. Ansonsten gehört Telebasel quotenseitig zu den Musterschülern unter den Regionalen. Die Zahlen von Telezüri sind nicht vergleichbar; da die Zürcher über keine Konzession verfügen, werden deren Zahlen national erhoben, was Direktvergleiche mit Telebasel ausschliesst.
Zu 2013 liegen keine Quoten für Telebasel vor, weil sich die Regionalsender mit der Stiftung Mediapulse wegen einer neuen Messmethode überworfen hatten; die früheren Zahlen sind aus diesem Grund auch nicht mit den aktuellen vergleichbar.
Offizielle Erhebungsmethode mit Mängeln
Mittlerweile haben sich die Wogen zwischen den Regionalsendern und Mediapulse geglättet, sagt Prétôt. Zufrieden ist er mit der Erhebung aber immer noch nicht: «Die Streuverluste der Messeinheiten sind für Regionalsender viel zu gross.» Während SRF die Zahlen über die ganze Nation erhebt, werden die konzessionierten Sender nur in ihren Konzessionsgebieten ausgewertet; für Telebasel ist dies das Wirtschaftsgebiet 31 (WG 31), das die beiden Basel und Teile der Kantone Solothurn und Aargau umfasst.
Hinzu komme, dass die quantitativen Aussagen der Mediapulse-Zahlen wenig Rückschlüsse auf die qualitative Meinung zuliessen, so Prétôt. Telebasel arbeitet deshalb an eigenen Erhebungsmethoden, um die inhaltliche Qualität zu überprüfen. So will der Sender etwa über ein Publikumspanel Beurteilungen erhalten.
Im nationalen Markt hält SRF die Position. Im Ganztagesdurchschnitt hatten die Sender SRF 1, SRF zwei und SRF info einen Marktanteil von 32,2 Prozent. Das sind 2,2 Prozentpunkte mehr als 2013. Dazu führten vor allem Highlights im Sportjahr 2013, wie die Chefredaktion von SRF am Dienstag mitteilte.