Tierheim: Viel Arbeit, kein Geld

Das Tierheim beider Basel befindet sich zur Zeit in einer schwierigen Lage. Man ist unsicher bezüglich dem geplanten Neubau, die Verhältnisse in der provisorischen Unterkunft kommen erschwerend dazu. Trotz allem sieht Geschäftsführerin Béatrice Kirn optimistisch in die Zukunft.

Viele herrenlose Kätzchen und trächtige Katzen werden abgegeben. (Bild: zVg/Tierschutz beider Basel)

Das Tierheim beider Basel befindet sich zur Zeit in einer schwierigen Lage. Man ist unsicher bezüglich dem geplanten Neubau, die Verhältnisse in der provisorischen Unterkunft kommen erschwerend dazu. Trotz allem sieht Geschäftsführerin Béatrice Kirn optimistisch in die Zukunft.

Berauschend ist sie wahrlich nicht, die Situation des Tierheims beider Basel. Momentan sind die Tiere im Walzwerk-Areal in Münchenstein untergebracht, während man auf den Neubau wartet. Dieser ist genau an die Bedürfnisse der Tiere und an die Tierschutzverordnung angepasst. Doch fehlt im Moment das Geld für den Bau.

Ein zinsloses Darlehen über sechs Millionen Franken wurde bei den Parlamenten in beiden Basel beantragt und wird von Vertretern der verschiedensten Parteien unterstützt. Bis jedoch ein abschliessender Entscheid fällt, kann es bis zu zwei Jahre dauern. Der Tierschutz beider Basel (TbB), der das Tierheim betreibt, ist weiterhin auf Spenden angewiesen, weil das Darlehen zurückbezahlt werden muss und auch die Zwischenlösung viele Kosten verursacht. 

Provisorische Lösung nicht optimal

Es ist eine lange Zeit, die Tiere und Betreuer auf dem Walzwerk-Areal verbringen müssen. Zwar bieten die gemieteten Räumlichkeiten genügend Platz, um die neuen Tierschutzvorschriften umzusetzen, der Standort Industriegelände bringt auch Nachteile mit sich. Vor allem Grünflächen fehlen. 

Der Platz wird knapp

Geschäftsleiterin Béatrice Kirn erzählt, das Tierheim sei momentan «voll bis unters Dach». In der Ferienzeit gibt es viele Pensionäre, die aus finanziellen Gründen sehr wichtig für das Tierheim sind. Dummerweise fiel dieses Jahr auch die Paarungszeit der Katzen wegen des langen Winters später aus und die Geburt mitten in die Sommerferien. Was zur Folge hat, dass gleichzeitig mit den Ferien-Tieren viele Katzenmütter mit ihren Jungen abgegeben werden. 

Katzen und Schildkröten seien es, die zurzeit am häufigsten ins Tierheim gebracht werden. Viele Leute bringen aus den Ferien eine kleine Schildkröte mit, die man im Souvenirshop für nur fünf Franken kaufen kann. Zuhause merken sie dann, dass die Tierchen Pflege bräuchten und die Zeit dafür fehlt. Schliesslich findet ein Spaziergänger die ausgesetzte Schildkröte im nächsten Park.

Doch nicht Katzen und Schildkröten, sondern Hunde sind der grösste Posten des TbB. Sie brauchen am meisten Pflege, die Hälfte des Platzes und viel Zuwendung. Die meisten Tiere werden ins Tierheim gebracht nach von Todesfällen, Scheidungen, Umzügen ins Altersheim und anderen Ereignissen, die es jemandem unmöglich machen, sein Tier zu behalten. 

«Basel braucht das Tierheim»

Auch aus diesem Grund ist Béatrice Kirn davon überzeugt, dass dem Antrag auf das Darlehen zugestimmt und der Neubau endlich realisiert werden kann. Denn genau für solche Fälle braucht es ein Tierheim, welches sich den Tieren annimmt, deren Besitzer nicht mehr für sie sorgen können. Kirn vertraut auf die breite Unterstützung im Parlament und darauf, dass auch die restlichen Mitglieder die Notwendigkeit des Neubaus erkennen werden.

Am 14. September, am Tag der offenen Tür, kann man sich selbst ein Bild von den Zuständen und Abläufen auf dem Walzwerk-Areal machen. 

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