Traditionsbeiz «Dalbenegg» macht vorübergehend zu

Andreas Plüss, Wirt des Basler Traditionslokals «St. Alban Eck», will sein eigener Chef sein. Er möchte das Lokal, das Ende Juni provisorisch seine Tore schliesst, selber übernehmen. Für die Eigentümerin kommt dies jedoch nicht in Frage.

Wie es mit dem Restaurant «St. Alban Eck» weitergeht, ist unklar. Der Wirt Andreas Plüss will nur bleiben, wenn er das Lokal übernehmen kann. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Andreas Plüss, Wirt des Basler Traditionslokals «St. Alban Eck», will sein eigener Chef sein. Er möchte das Lokal, das Ende Juni provisorisch seine Tore schliesst, selber übernehmen. Für die Eigentümerin kommt dies jedoch nicht in Frage.

Das bekannte Basler Restaurant «St. Alban-Eck» schliesst ab dem 30. Juni 2013 vorübergehend seine Türen. Dies teilte die Eigentümerschaft des Traditionslokals am Donnerstag mit. Als Grund für die Schliessung werden «eine mehrmonatige Überprüfung des Konzepts» und «Renovationsarbeiten» genannt. Kurios: Laut der Mitteilung hat der Wirt des «Dalbenegg», Andreas Plüss, sich für «eine neue berufliche Aufgabe entschieden».

Andreas Plüss, der sich von der Mitteilung der Eigentümerschaft äusserst überrascht zeigt, weiss davon allerdings nichts. «Zur Diskussion steht, dass entweder der Pachtvertrag am 30. Juni aufgelöst wird oder ich das Lokal übernehme. Klar ist aber noch nichts», sagt Plüss. Er sei zum Entschluss gekommen, dass dies die beste Lösung wäre.

Dass ein Zerwürfnis zwischen ihm und der Eigentümerschaft besteht, bestreitet Plüss. Dennoch deutet einiges darauf hin. So sagt der Wirt: «Wenn ich das Lokal selber führe, wäre es generell einfacher». Zudem sei die Mitteilung viel zu früh raus und er arbeite auch nicht erst seit zehn Jahren im «Dalbenegg», wie von der Eigentümerschaft im Communiqué geschrieben, sondern bereits seit 15 Jahren. «Ich werde nur bleiben, wenn ich die Beiz übernehmen kann», betont er nochmals.

Schliessungsdauer offen

Der Basler Bankier Georg Krayer hatte das Restaurant St.-Alban-Eck an der St.-Alban-Vorstadt im Jahr 2011 erworben, heute wird das historische Gebäude von seiner Tochter Susanne Andreetti-Krayer verwaltet. Von einer Übernahme seitens Plüss will sie nichts wissen. «Das kommt nicht in Frage», sagt sie – nur um das Gesagte gleich wieder zu relativieren: «Es ist nicht so, dass dies nicht zur Debatte steht, wir möchten uns einfach noch nicht festlegen.»

Wie lange die Beiz geschlossen bleibt, ist unklar: «Wir möchten es so kurz wie möglich halten», so Andreettli. Das Restaurant werde aber auch nach der Wiederöffnung so bleiben wie man es in Basel kenne.

Auch Andreetti sagt, dass es keine Schwierigkeiten zwischen ihr und Plüss geben würde. Glauben will man das den beiden Parteien aber irgendwie nicht.

Nachtrag

Die Eigentümerin des Restaurant, Susanne Andreetti-Krayer, hält auf Nachfrage an ihrer Darstellung fest. Die Medienmitteilung vom Mittwoch sei sowohl inhaltlich als auch zeitlich mit dem Wirt Andreas Plüss abgesprochen gewesen. Seine anderslautenden Aussagen seien «nicht korrekt».

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