Das «Café Hammer» im Kleinbasel wird von der Verwaltung nicht als Vereinslokal akzeptiert, eine Betriebsbewilligung wurde nicht erteilt. Die Initianten tüfteln nun an einem Plan B – ein Ende des Projekts wird dabei nicht ausgeschlossen.
Timon Christen sieht derzeit schwarz. Tatort-Abende, Genderstammtische und weitere Anlässe wie «Anna schneidet dir die Haare schön» dürfen nicht wie ursprünglich geplant im «Café Hammer» stattfinden. Ein Brief der Verwaltung hat seinem Projekt ein vorzeitiges Ende gesetzt. «Die Stadt verumöglicht einem, ein kulturelles Angebot auf die Beine zu stellen», sagt Christen.
Zusammen mit seinem Kumpel Christian Mueller beantragte er vor Monaten beim Bau- und Gastgewerbeinspektorat eine Bewilligung für das «Café Hammer» als Vereinslokal. Am Montag erhielt der seit fünf Jahren existierende Verein einen negativen Bescheid. Die Betriebsbewilligung für das Lokal an der Hammerstrasse 133 im Kleinbasel wird ihnen nicht erteilt.
Als Grund nennt das Bau- und Gastgewerbeinspektorat, das Lokal sei schon während des Bewilligungsverfahrens geöffnet gewesen. Für die negative Antwort brummt die Verwaltung den Initianten des «Café Hammer» zudem eine Gebühr von 408 Franken auf.
Schliessung oder zweiter Anlauf
Christen sagt, das Lokal sei während des Verfahrens nur ein paar mal unter dem Thema «Renovation» geöffnet gewesen. «Wir haben den Raum für Sitzungen gebraucht und wenige Konzerte für Vereinsmitglieder veranstaltet, um Spenden für die Renovation zu sammeln.» Laut Christian Mueller hätte man 10’000 Franken Mietkosten auf der Seite haben müssen, wenn das «Café Hammer» während des zehnmonatigen Bewilligungsverfahrens komplett zu gewesen wäre.
Dass sie die Bewilligung als Vereinslokal nicht erhalten, erstaunt Christen. «Ich habe nicht damit gerechnet, dass es so schwierig ist – zumal es hunderte von Cliquenkellern in der Stadt gibt, die problemlos bewilligt werden», sagt er.
Wie es mit dem «Café Hammer» weitergehen soll, wissen Christen und Mueller noch nicht. Ein Ende des Treffpunkts schliessen sie allerdings nicht aus. «Entweder machen wir ganz zu – oder wir finden jemanden mit einem Wirtenpatent und eröffnen den Treffpunkt als Bar. Das würde aber weitere Verzögerungen, einen bürokratischen Aufwand und Kosten für uns bedeuten», sagt Christen. Um selber das Wirtenpatent zu machen fehle ihm das Geld. Das Lokal aufgeben möchte er eigentlich unter keinen Umständen, aber: «Momentan sieht es leider düster aus.»
In den nächsten Tagen werde man sich entscheiden.
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