Mit einer Tagung über das Treiben der Geheimdienste und den Widerstand dagegen ehrt die Uni den Basler Hans Eckert, der dieses Jahr 100 geworden wäre, für sein Engagement gegen die Nazis.
Die Zeit des zweiten Weltkriegs einte die Schweiz mehrheitlich in ihrer Ablehnung des Nazitums. Es gab aber auch Anpasser, welche das Land nach Vorbild Österreichs möglichst schnell ins deutsche Reich integrieren wollten. Und es gab auf der anderen Seite die Leute, die geschickt und entschlossen aktiv Widerstand leisteten gegen den Kriegs- und Unrechtsstaat, der das Land sehr schnell rundum einschloss.
Diese standhaften Kämpfer halfen sehr oft auch Flüchtlingen, die sich in die Schweiz hatten retten können – und hier dann von der Auslieferung bedroht waren. Der wohl bekannteste von ihn war Paul Grüninger in St. Gallen, der für seinen mutigen Einsatz in der Schweiz dann aber in übler Weise verfolgt wurde – und gegen den sturen Willen rechter Regierungs- und Nationalräte erst vor Kurzem rehabilitiert und geehrt werden konnte.
Späte Ehre für einen Standhaften
Es gab aber hunderte weiterer Leute in der ganzen Schweiz, die Widerstand und Hilfe leisteten, auch in Basel. Einer von ihnen ist Hans Eckert, der letztes Jahr im hohen Alter von 99 Jahren verstorben ist. Er war Jurist und Rechtsanwalt. Und er engagierte sich im standhafteren Armeenachrichtendienst gegen die Nazis. Und teils auch gegen andere Schweizer Nachrichtendienste, die eher für Integrationsansinnen anfällig waren – teils gar kollaboriert haben.
Morgen Freitag Nachmittag nun ehrt die Uni Basel den wenig bekannten Widerstandskämpfer Hans Eckert, der jetzt 100 Jahre alt würde, mit einer öffentlichen Veranstaltung zum Thema «Geheimdienste in der Schweiz vom Zweiten Weltkrieg bis heute». Die Tagung beginnt im Kollegiengebäude am Petersplatz 1 im Hörsaal 102 um 14 Uhr 15 und dauert bis um 19 Uhr. Auf dem Programm stehen Vorträge über Emigrierte in Basel, über Widerstand in der Schweizer Presse, über Erinnerungen an Hans Eckert und ein Film über Spione in Luzern.