Unispital Basel: Vorwurf des Organhandels ist vom Tisch

Ende 2017 berichtete die BaZ über eine anscheinend illegale Organentnahme im Unispital Basel. Der Vorwurf hat sich erledigt, das Unispital will mit einer Beschwerde gegen die Berichterstattung an den Presserat gelangen.

Ein rätselhafter Todesfall und etwas Fantasie führten zu haarsträubenden Anschuldigungen gegen das Unispital in der BaZ.

Die Geschichte war ungeheuerlich. Einem jungen Mann, der in Maulburg bei Lörrach unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen war, sollen im Universitätsspital Basel (USB) illegal Organe entnommen worden sein. Das berichtete im Dezember die «Basler Zeitung» und konstruierte unter Berufung auf Aussagen der Mutter des Toten den Verdacht auf organisierten Organhandel.

Das USB verwahrte sich umgehend gegen «die haltlosen Anschuldigungen», die Staatsanwaltschaften in Waldshut und Basel nahmen Ermittlungen auf. Diese sind noch nicht ganz abgeschlossen, die Delikte «Mord und Organhandel haben sich jedoch erledigt», wie die «Schweiz am Wochenende» berichtet. Die Obduktion der Leiche habe keine Hinweise auf eine Organentnahme oder einen gewaltsamen Tod ergeben.

Zwar stehe im Protokoll der deutschen Polizei, der verstorbene 20-Jährige sei für eine Organentnahme nach Basel gebracht worden. Der verantwortliche Polizist habe aber am selben Tag die Ergänzung beigefügt, «eine Organentnahme habe nicht stattgefunden». Das USB vermutet eine «Verletzung der journalistischen Sorgfaltspflicht» und will mit einer Beschwerde an den Presserat gelangen, wie die «Schweiz am Sonntag» weiter schreibt.

«Schweiz am Sonntag»:  «Was vom ‹Organhandel›-Skandal übrig bleibt»

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