Unterstützung für Imker-Nachwuchs

Coop und Weleda führten im Juni eine Kampagne durch, um das Bündner Jungimker-Projekt «Flugschnaisa» zu unterstützen. Am Mittwoch wurde in Arlesheim der Abschluss der Zusammenarbeit und die Übergabe von 10’000 Franken gebührend gefeiert.

(Bild: Alexander Preobrajenski )

Coop und Weleda führten im Juni eine Kampagne durch, um das Bündner Jungimker-Projekt «Flugschnaisa» zu unterstützen. Am Mittwoch wurde in Arlesheim der Abschluss der Zusammenarbeit und die Übergabe von 10’000 Franken gebührend gefeiert.

Im Bündnerland bringt ein engagiertes Team in einem Kurs Kindern rund um Rhäzüns die Natur, die Bienen und die Imkerei näher. Dies mit Erfolg: In den drei ersten Kursjahren waren die 25 Kursplätze jeweils voll besetzt. An neun Nachmittagen lernen die Elf- bis Fünfzehnjährigen nicht nur die Grundlagen der Imkerei und der Bienenzucht, sondern auch den sorgfältigen Umgang mit der Umwelt. 

Der elfjährige Gian-Andrea und sein drei Jahre älterer Kollege Luca erzählten im Weleda Schaugarten begeistert von ihren Erfahrungen mit den Bienen. Mit fast allen Vorgängen rund um die Imkerei sind sie vertraut, sie kennen Fachbegriffe und Gerätschaften. Das einzige, bei dem die kleinen Experten während dem Kurs noch zu kurz gekommen seien, sei das Putzen, meint Bruno Walder, Imker bei «Flugschnaisa». Dem Kichern nach war das den Jungen aber ganz recht. Das einzige, was nicht gefällt, sind natürlich die Bienenstiche. Doch hier scheint das Glück, oder besser das Pech, ungerecht verteilt zu sein. «Jedes Mal gehe ich mit einem Stich an der Wade nach Hause», meinte Luca. «Ich nie!», sagte Gian-Andrea. 

Kurste sind kostenlos

Sie werden nicht zu professionellen Imkern ausgebildet: «Das wäre gar nicht möglich», sagte Bruno Walder. «Sie sollen gute Erfahrungen mit der Natur und mit den Bienen machen, an die sie sich später erinnern können, wenn sie alt genug sind, um selbst Bienen zu halten.» Natürlich produziert «Flugschnaisa» auch eigenen Honig, mit dessen Verkauf die Kosten für die Durchführung des Kurses bis anhin gedeckt wurden. Die Kurse selber bringen kein Geld ein, denn sie sind für die Teilnehmenden gratis. Sämtliche Kursleiter arbeiten ehrenamtlich. 

Die Zusammenarbeit mit Coop und Weleda ist im Frühling 2013 entstanden. Beide Unternehmen suchten nach einem Projekt für eine Nachhaltigkeitskampagne und haben sich für «Flugschnaisa» entschieden. «Eine unkomplizierte und schöne Sache» sei es gewesen, sagt der Marketingverantwortliche von «Flugschnaisa» Mattias Nutt. Coop hat im Juni Gutscheine verteilt, mit denen die Kunden zwei Franken Rabatt auf Weleda-Produkte erhielten, gleichzeitig spendeten beide Firmen pro verkauftem Produkt einen Franken an «Flugschnaisa». 

Bedrohte Mitarbeiter

Stolze 10’000 Franken sind dabei zusammengekommen. Nach der Übergabe durch den Weleda-Geschäftsführer Ramon Stroink, die bei strahlendem Sonnenschein im vorderen Teil des Schaugartens stattfand, waren die Gäste zu einem Bienenparcours mit drei Stationen eingeladen. An der ersten stellte sich «Flugschnaisa» vor, bei der zweiten war das handwerkliche Geschick der Gäste gefragt. Es galt, selber einen Lippenbalsam aus Bienenwachs herzustellen. Der dritte Posten führte auf das Dach von Weleda. Dort wohnen die Bienen des Schaugartens, die zum Glück alle in guter Stimmung waren und Medienschaffende und Besucher in Frieden liessen. 

«Bienen sind unsere Mitarbeiter», sagte Ramon Stroink. Was kann jede und jeder nun für die Bienen tun? «Das Allerwichtigste», meinte Bruno Walder, «sind bienenfreundliche Wiesen. Ein perfekter Englischer Rasen nützt den Bienen nichts.» Auch auf den Einsatz von Gift solle man verzichten. Mattias Nutt hofft auch, dass durch die Zusammenarbeit mit Coop und Weleda und die daraus folgende Medienpräsenz in anderen Kantonen ähnliche Entwicklungen und Projekte ins Rollen gebracht werden. Nur wenn man bei den jungen Leuten die Begeisterung für die Imkerei und die Tiere wecke, könne der Fortbestand der Bienen gewährleistet werden. 

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