Verein um Barbara Buser will Isteiner Bad retten

Hoffnung für das letzte öffentliche Badehaus in Basel: Der Verein «Unterdessen» will das Isteiner Bad mieten, um es vor einer Schliessung Ende Juli zu bewahren. Ziel ist es, eine neue Trägerschaft für das Bad zu finden.

Barbara Buser will mit ihrem Verein «Unterdessen» das Isteiner Bad nun vor der Schliessung bewahren. (Bild: ZVG/Hans-Jörg Walter)

Hoffnung für das letzte öffentliche Badehaus in der Stadt: Der Verein «Unterdessen» will das Isteiner Bad mieten, um es vor einer Schliessung Ende Juli zu bewahren. Ziel ist es, eine neue Trägerschaft für das Bad zu finden.

Anfang Jahr gab der Kanton bekannt, dass er das letzte öffentliche Badehaus der Stadt auf Ende Juli 2013 schliessen wird. Wie das Erziehungsdepartement damals in einer Mitteilung schrieb, sei die Nachfrage in den letzten 20 Jahren deutlich zurückgegangen. Grund für den Schliessungsentscheid war auch, dass für den Weiterbetrieb eine Grosssanierung nötig wäre. Dieser Aufwand sei angesichts der geringen Nachfrage nicht mehr gerechtfertigt, begründete das ED. Eine Interessensgemeinschaft versucht seither, die Schliessung des Isteiner Bades mit Waschsalon zu verhindern. Im Mai wurde dem Grossen Rat eine Petition zur Beibehaltung des Bades überreicht.

Nun bekommt die Interessensgemeinschaft prominente Unterstützung für das Insteiner Bad hinter dem Messeplatz. Gemäss Informationen der TagesWoche will der Verein «Unterdessen» um Architektin Barbara Buser das Bad mieten, um eine Trägerschaft zu gestalten, die dann einen dauerhaften Mietvertrag eingeht. Dieser Vorschlag soll demnächst der Basler Verwaltung unterbreitet werden.

Eine vorübergehende, unbürokratische Lösung

Buser bestätigt: «Das ist ein ernst gemeintes Angebot. Wir können uns vorstellen, dass wir das Isteiner Bad für maximal zwei Jahre mieten, damit sich eine neue Trägerschaft gründen kann, die das Bad dann definitiv betreibt.» Der Vorschlag des Vereins «Unterdessen» sei eine vorübergehende, schnelle und unbürokratische Lösung. «Wenn wir grünes Licht von Immobilien Basel-Stadt erhalten, würden wir das Insteiner Bad übernehmen.» Gespräche hätten bis jetzt aber noch nicht stattgefunden.

Die Zeit jedoch drängt. Offenbar sollen die Waschmaschinen bereits Anfang August aus dem Bad verschwinden. Ein Vorgehen, das Basta-Grossrat Urs Müller nicht passt (siehe Hintergrund zum Artikel), zumal der Grosse Rat erst im September über die Petition und einen Anzug von Martina Bernaconi (GLP) zu diesem Thema berät. Buser sagt: «Das Allerwichtigste ist jetzt, dass nichts an der Infrastruktur verloren geht, sonst ist es vorbei.»

Barbara Buser ist in der Region keine Unbekannte. Ab Anfang 2014 wird sie mit ihrem sechsköpfigen Team den renovierten Kuppelbau der Markthalle nutzen, wie vor kurzem bekannt wurde. Mit Marktständen und Gastro-Betrieben, kulinarischen Themen, will sie dem bisher nicht erfolgreichem Gebäude neues Leben einhauchen. Massgeblich beteiligt war sie auch an der Entstehung des Gundeldinger Felds und dem Unternehmen Mitte.

ED zeigt sich offen

Zum Isteiner Bad hat Buser keinen Bezug. Sie war noch nicht dort, nächste Woche will sie dies nachholen. Wieso also das Engagement? «Wenn es darum geht, dass wir mit unserer Erfahrung einen Beitrag leisten können, dann machen wir das gerne.» Zudem sei es die Motivation des Vereins, Sachen zu ermöglichen, die nicht im Mainstream liegen würden, sagt sie.

Buser betont, dass sie wegen ihres Engagements bei der Markthalle nicht viel mit dem Isteiner Bad zu tun haben würde. Es würde sich eine andere Person des Vereins darum kümmern. «Ich werde das Projekt begleiten, aber nicht selber machen.»

Bruno Honold, der seit 40 Jahren das Isteiner Bad besucht und seit Anfang Jahr unermüdlich gegen die Schliessung kämpft, freut sich über die neuste Entwicklung. «Ein Engagement von Barbara Buser und ihrem Verein wäre die beste Lösung, die ich mir für das Isteiner Bad vorstellen kann», sagt er. Sie und ihr Verein hätten viel Erfahrung und einen grossen Rückhalt in Basel.

Beim Erziehungsdepartement sind die Türen offen. Hansjörg Lüking, Bereichsleiter Jugend, Familie und Sport im ED sagt: «Wir sind interessiert an einem Gespräch, um in Erfahrung bringen zu können, was die genauen Anliegen des Vereins sind. Anschliessend können wir weiterschauen.»

Nächster Artikel