Die Zunahme beträgt über 50 Prozent: Vergangenes Jahr wurden in der deutschsprachigen Schweiz 39 (2016: 25) antisemitische Vorfälle erfasst, schreiben der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) und die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA) in ihrem Antisemitismusbericht 2017. Online-Hasstiraden sind in dieser Zahl nicht enthalten.
Dreimal wurden jüdische Personen körperlich angegriffen, in der Mehrheit der Fälle agierten Antisemiten aus dem Schutz der Anonymität:
«Beispielsweise erhielt eine jüdische Familie in Basel antisemitische Bücher per Post, obwohl sie diese Bücher nie bestellt hat. Der Präsident einer jüdischen Gemeinde erhielt ein Paket mit Exkrementen. An Autobahnbrücken im Kanton Schwyz prangten antisemitische Transparente, auf einem davon wurde zum Mord an Juden aufgerufen.»
Im Internet dagegen hetzen Nutzer vermehrt unter ihrem richtigen Namen, insbesondere bei Konflikten zwischen Israel und den Palästinensern. SIG und GRA betonen deshalb die Wichtigkeit, die Stimme gegen Rassismus und Antisemitismus zu erheben und loben diesbezüglich den Einsatz von TagesWoche-Kolumnist Knackeboul:
«Er nimmt pointiert Stellung zu Rassismus, Antisemitismus und Verschwörungstheorien. Mehr als Grund genug, den vielseitigen Künstler für den neuen Antisemitismusbericht zu interviewen.»