Das Kleinbasel steht im Banne des Vogel Gryff. Beim Kleinen Klingental begrüsste eine stattliche Schar an dunkel gekleideten Hutträgern die drei Ehrenzeichen. Zuvor war der Wild Maa, dieses Jahr Zeichen der vorsitzenden Gesellschaft zur Hären, traditionsgemäss per Floss zum Vogel Gryff und zum Leu gestossen.
Die drei Kleinbasler Ehrengesellschaften zeigten sich dieses Jahr recht grossbaselfreundlich: So erwiesen die drei Ehrenzeichen nach der Ankunft des Wild Maa beim Kleinen Klingental gleich allen Grossbasler Zunftmeistern ihre Reverenz. Die gemäss Etikette dunkel gekleidete Schar an Männern grüssten geflissentlich mit dem Lupfen ihrer Hüte (die sie zum Teil, wie zu erfahren war, extra für diesen Anlass gekauft hatten) zurück.
Keinen Hut trug der Wahlbasler Kabarettist Emil, der als prominentester der diesjährigen Ehrengäste den Wild Maa auf seiner Flossfahrt begleitet hatte. Wer sich für die restlichen Namen auf der Gästeliste interessiert, kann dies auf der Website der Drei Ehrengesellschaften Kleinbasels nachschlagen. Nur so viel noch dazu: Ein Bundesrat oder eine Bundesrätin ist dieses Jahr nicht mit von der Partie.
Tanzroute durchs Kleinbasel
Während sich die Ehrengäste zusammen mit den Gesellschaftsbrüdern zum Gryffemähli zurückzogen, zogen (und ziehen) die drei Ehrenzeichen (noch) unermüdlich durch das Kleinbasel, wo sich auch das gemeine Volk an ihren Auftritten erfreuen konnte. Über drei Dutzend Tanzeinlagen müssen die wackern Männer in ihren schweren Kostümen dabei absolvieren.
Ab 19 Uhr folgt dann das Abendprogramm. Dann werden die drei begleitenden Trommler der drei Ehrengesellschaften durch die Trommler und Pfeifer der Stammclique Olympia verstärkt. Dass hier nur die männliche Form gewählt wurde, ist keine Nachlässigkeit, denn die Olympia ist eine der wenigen Basler Stammcliquen, die ihre Beschränkung auf männliche Mitglieder aufrechterhalten hat.
Frauen bei den Olympern?
Aber halt! Wenige Tage vor dem Vogel Gryff teilte die Clique mit: «Die Fasnachtsgesellschaft Olympia 1908 öffnet ihre Männerbastion und bietet vier Fasnächtlerinnen die einmalige Gelegenheit, einen Tag der anstehenden Fasnacht 2015 als Olymperin zu erleben.»
Schon wieder eine Männerclique, die ihre Geschlechterexklusivität aufgeben muss? Nein, berichtigt Obmann Oscar Olano auf Anfrage. Natürlich sei die Einladung an vier Frauen lediglich Teil des Fasnachtssujets 2015. Falls sich nun tatsächlich eine Frau von diesem Angebot angesprochen fühlen sollte: Auf der Website der Clique sind die strengen Bewerbungskriterien aufgelistet.