Von Hitzeferien und Skilagern

Armin Cem Kieser gründet eine Facebook-Gruppe, um die Abschaffung des Skilagers am Gymnasium am Münsterplatz zu verhindern. Nicht Kiesers erste Facebook-Gruppe, nicht das erste Versprechen der Schulleitung, das nicht eingehalten wurde.

Mit einer Petition sollen Skilager für Gymnasiasten gerettet werden. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Die Schulleitung des Gymnasiums am Münsterplatz sieht sich gezwungen, die Skilager, welche den Schülern versprochen wurden, abzuschaffen. Armin Cem Kieser hält deren Begründungen für die Abschaffung für unhaltbar und reicht eine Petition ein.

 

Wenn Versprechen nicht eingehalten werden, können Basler Gymnasiasten auch mal ungemütlich werden. Auf Initiative von Armin Cem Kieser – er besucht die 3. Klasse des Gymnasiums am Münsterplatz (GM) – wehren sich viele Schüler dagegen, dass die von der Schulleitung versprochenen Skilager in den kommenden Jahren nicht mehr durchgeführt werden sollen.

«Das Interesse der Schülerschaft ist in den letzten Jahren zu klein gewesen», schreibt der Rektor in einem Rundschreiben. Die Abschaffung geschehe nur «zum Wohl der Schüler, diese sind durch den vielen Stoff, den es nachzuholen gibt, überfordert». Als Alternative bietet das GM eine «Repetitionswoche mit Probematur» oder eine Theaterwoche an.

Reaktion auf das Angebot des Schulleiters

Juso-Mitglied Kieser reagierte auf diese Ansage mit einer Petition. Diese verteilte er im Skilager, das vergangene Woche zum letzten Mal durchgeführt wurde. 363 Unterschriften wurden gesammelt, eine Facebook-Gruppe eröffnet. Kieser wirft der Schule vor, Skilager und den englischsprachigen Unterricht als Lockvogel missbraucht zu haben, um mehr Schüler zu gewinnen. Beide Angebote sollen nicht mehr durchgeführt werden.

Kieser hat Erfahrung mit Facebook und Protesten. Er setzte sich dafür ein, dass bei Temperaturen über 30 Grad Hitzeferien eingeführt werden. Die Gruppe zählte um die 2000 Mitglieder, wurde jedoch von Facebook aus unerfindlichen Gründen gelöscht. Ein ernüchternder Start von Kiesers politischer Karriere: kein Hitzefrei und kein Skilager. Dafür eine Probematur.

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 17.02.12

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