Was wir einnehmen, und was wir ausgeben

Zum Mittelstand zählt, wer seinen Lebensunterhalt aus eigener Kraft finanzieren kann. Wie Budget-Beispiele zeigen, garantiert ein guter Lohn längst nicht ein gut gefülltes Sparkässeli.

Wer mehr verdient, gibt auch mehr aus - aber nicht nur freiwillig. (Bild: Illustrationen: Hans-Jörg Walter)

Zum Mittelstand zählt, wer seinen Lebensunterhalt aus eigener Kraft finanzieren kann. Wie Budget-Beispiele zeigen, garantiert ein guter Lohn längst nicht ein gut gefülltes Sparkässeli.

Über Geld reden die wenigsten Menschen gerne. Und doch haben wir welche gefunden, die uns Einblick in ihre Haushaltskasse gewährt haben:

(Bild: Illustration: Hansjörg Walter)

Sozialpädagoge FH (28), arbeitet mit einem 80-Prozent-Pensum in einem Wohnheim in BL und absolviert ein Masterstudium in Sozialer Arbeit, und Pflegefachfrau in Ausbildung (26)

Monatliches Einkommen: durchschnittlich 4950 Franken
1007 Fr. Wohnungsmiete
440 Fr. 10 Prozent freiwillige Zuwendungen (Spenden)
450 Fr. Steuernvorauszahlung (im Idealfall)
500 Fr. Krankenkassenprämien bei höchstem Selbstbehalt 2500 Franken p. P.
220 Fr. Kommunikation (Festnetz, Internet und zwei Mobiltelefonabos)
140 Fr. U-Abo TNW (2 Personen)
160 Fr. Semestergebühren (Master & Pflegefachfrau Ausbildung)
500 Fr. Sparen
200 Fr. Ferienkonto
45 Fr. Vespa Benzin
42.50 Fr. Fitness-Abo
350 Fr. Essen (dank Einkaufstourismus)
40 Fr. Weiterbildungskonto (Sprache: Migrosklubschule)
200 Fr. Aussergewöhnliches, Versicherungen etc.

Total monatliche Ausgaben: 4294.50 Franken
Rest: 655.50 Fr. für Diverses

(Bild: Illustration: Hansjörg Walter)

Informatiker (47), Abteilungsleiter mit Budgetverantwortung, 100-Prozent-Pensum, und Heilpädagogin (45), 60-Prozent, reduziert ab Sommer 2013 auf 20 Prozent wegen Weiterbildung*, zwei Kinder (10 und 14), wohnhaft in BL
* Voraussichtliches Budget 2013

Monatliches Einkommen netto: 15 700 Franken
3000 Fr. Wohnkosten (Hypo-Zins, Hausratversicherung, Nebenkosten, Rückstellungen für Reparaturen und Renovationen)
3300 Fr. Steuern
1300 Fr. Krankenkasse (Standard)
255 Fr. Gesundheitskosten
300 Fr. Zahnarzt (beide Kinder bekommen gerade Kieferkorrektur)
100 Fr. Kommunikation (Telefon, TV, Internet)
300 Fr. Auto (Steuern, Versicherung, Unterhalt)
1100 Fr. Lebensversicherung/3. Säule = indirekte Hypo-Amortisation
2800 Fr. Essen/Trinken/Coiffeur/Körperpflege
540 Fr. Fitness-Center, Tennis und Musikunterricht (Kinder)
700 Fr. Ferien
700 Fr. Kleider
50 Fr. Taschengeld für Kinder

Total monatliche Ausgaben: 14 400 Franken
Rest: 1300 Fr.: Sparen, Unvorhergesehenes

(Bild: Illustration: Hansjörg Walter)

Redaktor (37), arbeitet mit 100-Prozent-Pensum, wohnt in BS, ein Kind (7), geschieden

Monatliches Einkommen netto: 7000 Franken
1900 Fr. Mietzins inkl. Nebenkosten
833 Fr. Steuern
220 Fr. Krankenkasse (HMO, Franchise 2500, voller Betrag zu Jahresbeginn zahlbar, Pflicht, die Medikamente bei einer bestimmten Apotheke zu kaufen)
100 Fr. Gesundheitskosten
100 Fr. Zahnarzt
110 Fr. Kommunikation (Telefon, TV, Internet)
40 Fr. Hausratversicherung
230 Fr. Auto (Steuern, Versicherung, Unterhalt)
30 Fr. ÖV
575 Fr. 3. Säule, Lebensversicherung
360 Fr. Essen und Trinken
20 Fr. Coiffeur/Körperpflege
200 Fr. Freizeit, Sport
200 Fr. Ferien
100 Fr. Kleider
1100 Fr. Alimente
100 Fr. Cellostunden (Kind)

Total monatliche Ausgaben: 6218 Franken
Rest: 782 Fr.: wird gespart

(Bild: Illustration: Hansjörg Walter)

Manager Rückversicherung (30) und dipl. Geomatikerin (32), wohnhaft in BS, beide arbeiten 100 Prozent. Im Januar 2013 kommt das erste Kind zur Welt, sie reduziert deshalb ihr Pensum ab Oktober auf 50 Prozent, von April bis September macht sie unbezahlten Urlaub.

Monatliches Einkommen netto: ca. 16 000 Franken (abhängig von seinem Bonus)
1476 Fr. Wohnkosten, Miete inkl. NK, wird ab März 2013 um 120 Fr. runtergehen
3500 Fr. Steuern (eine Schätzung)
735 Fr. Krankenkasse (beide Hausarzt, Halbprivat)
350 Fr. Gesundheitskosten (beide 2500 Fr. Selbstbehalt)
20 Fr. Zahnarzt (nur Kontrollen, gute Zähne …)
150 Fr. Gebühren für Telefon, TV, Internet
40 Fr. Hausratversicherung
320 Fr. Auto (Steuern, Versicherung, Unterhalt)
290 Fr. ÖV (1 GA/1 Halbtax)
1100 Fr. 3. Säule, Lebensversicherung
0 Fr. Kinderbetreuung (ca. 900 Fr. ab Okt. 2013)
900 Fr. Essen und Trinken
60 Fr. Coiffeur/Körperpflege
250 Fr. Freizeit, Sport
1000 Fr. Ferien
400 Fr. Kleider
50 Fr. Sonstige Versicherungen
30 Fr. Medien
45 Fr. Strom
300 Fr. Haushalt

Total monatliche Ausgaben: 11 000 Franken
Rest: ca. 5000 Fr.: Sparen, evtl. für Wohneigentum

(Bild: Illustration: Hansjörg Walter)

Abteilungsleiter IT Support (44), 100 Prozent, und Direktionsassistentin (39), 50-Prozent, ein Kind (2), wohnhaft AG

Monatliches Einkommen netto: 9500 Franken
1700 Fr. Mietzins inkl. NK 1100 Fr. Steuern (ca. monatliche Rate)
839 Fr. Krankenkasse (Hausarzt)
125 Fr. Gesundheitskosten (Medikamente, Selbstbehalt)
42 Fr. Zahnarzt
243 Fr. Gebühren für Telefon, TV, Internet
38 Fr. Hausratversicherung
425 Fr. Auto (Steuern, Versicherung, Unterhalt)
84 Fr. ÖV (Abonnemente)
225 Fr. 3. Säule, Lebensversicherung
700 Fr. Kinderbetreuung
1000 Fr. Essen und Trinken
75 Fr. Coiffeur/Körperpflege
71 Fr. Freizeit, Sport
1200 Fr. Ferien
180 Fr. Kleider
200 Fr. Taschengeld (Lotto, Zeitung, Magazine, Geschenk, Ausgang)
150 Fr. Andere regelmässige Ausgabeposten, Möbel, Verwandte

Total monatliche Ausgaben: 8397 Franken
Rest: 1103 Fr.: Anlegen in Aktien, Sparen evtl. Eigentumswohnung oder Haus, Sparen für das Kind, Luxusgüter kaufen (Schmuck, Auto,Designerkleider)

(Bild: Illustration: Hansjörg Walter)

Gemeindeverwaltung im unteren Kader (48), 100 Prozent, und kaufm. Angestellte (58), 50 Prozent, Wohnort BL, ein erwachsenes Kind

Monatliches Einkommen netto: 9650 Franken
1800 Fr. Wohnkosten (Wohneigentum: Hypo-Zins und Rückstellungen)
1000 Fr. Steuern
700 Fr. Krankenkasse
250 Fr. Gesundheitskosten
100 Fr. Zahnarzt
120 Fr. Kommunikation (Telefon, TV, Internet)
50 Fr. Hausratversicherung
500 Fr. Auto (Steuern, Versicherung, Unterhalt)
120 Fr. ÖV
1100 Fr. 3. Säule, Lebensversicherung
550 Fr. Hundebetreuung während Berufstätigkeit
1500 Fr. Essen und Trinken (inkl. Verpflegung für Haustiere)
140 Fr. Coiffeur/Körperpflege
170 Fr. Freizeit, Sport
200 Fr. Ferien
180 Fr. Kleider
100 Fr. Bücher, CD, Geschenke
170 Fr. Versicherungen, Billag, EBL, Zeitungen

Total monatliche Ausgaben: 8750 Franken
Rest: 900 Fr.: wird für Renovationen und Umbauten gespart

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 07.12.12

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