Wegen PPP: Erziehungsrat lässt ED nachsitzen

Der Fall PPP geht in die nächste Runde: Der Erziehungsrat konnte sich in der Sitzung vom Montag noch nicht zu einem Entscheid durchringen. Nun ist das Erziehungsdepartement wieder am Zug.

Ein Hin und Her um PPP: Der Erziehungsrat fordert vom ED weitere Abklärungen, bevor ein Entscheid gefällt wird. (Bild: Illustration: Nils Fisch)

Die mögliche Abschaffung des erst vor Kurzem eingeführten Schwerpunktfaches PPP am Gymnasium am Münsterplatz erhitzt die Gemüter. Definitiv entschieden ist noch nichts, der Erziehungsrat hat den Ball am Montag wieder dem Erziehungsdepartement zugeschoben.

 

 

 

 


Der Erziehungsrat (ER) wollte sich am Montag eine Meinung bilden zum Thema «Massnahmen zur Sicherstellung der Existenz der Stabilität der fünf staatlichen Gymnasien Basel-Stadt». Zu diesem Zweck hatten alle betroffenen Gruppierungen die Möglichkeit, sich zu äussern und ihre Anliegen vorzubringen. Beteiligt waren die Lehrerdelegationen der Basler Gymnasien, die Staatliche Schulsynode und die Konferenz der Rektorinnen und Rektoren der oberen Schulen.

Weitere Abklärungen gefordert

Diese Voten waren dem Erziehungsrat aber offenbar nicht genug. Er hat über die Anträge des Erziehungsdepartements noch nicht entschieden. «Der Entscheid über das Schwerpunktfach Philosophie/Pädagogik/Psychologie (PPP) kann nicht für sich allein getroffen werden», schreibt der Erziehungsrat in einer Medienmitteilung. Deswegen fordert er vom Erziehungsdepartement, weitere Abklärungen vorzunehmen und dem ER vorzulegen.

Regierungsrat Christoph Eymann betont auf Anfrage, dass es darum gehe, die Stabilität aller Gymnasien zu gewährleisten. «Über den Fall PPP kann also nicht losgelöst von den anderen Fragen entscheiden werden, da sind Wechselwirkungen im Spiel», sagt der Erziehungsdirektor. Es handle sich um ein ganzes Massnahmepaket, über das der Erziehungsrat entscheiden müsse.

Die Deadline für den Entscheid sei Ende Jahr. Bis dahin müsse man, so Eymann, aus Planungs- und Budgetgründen wissen, wie es weitergeht. Für das Schuljahr 2013/2014 können sich Schüler noch für PPP anmelden, sagt Hans Georg Signer, Leiter Bildung beim ED. Was ab 2014 geschehe, sei hingegen noch völlig offen.

Zu viel Konkurrenz

Bereits im August war bekannt geworden, dass das Erziehungsdepartement (ED) das Schwerpunktfach PPP (Philosophie, Psychologie und Pädagogik) abschaffen will. Das Vorhaben des ED hatte sowohl bei Schülerinnen und Schülern wie auch bei den Lehrpersonen des Gymansiums am Münsterplatz Unverständnis und Empörung ausgelöst.

Das Fach wird seit dem Schuljahr 2008/2009 am Gymnasium am Münsterplatz angeboten und erfreut sich grosser Beliebtheit, die Schülerzahlen stiegen in der Folge. Diese Schüler fehlten an anderen Gymnasien.

Eymanns erklärtes Ziel ist es in erster Linie, die Existenz aller fünf Gymnasien zu sichern. Entsprechend müsse auch das Angebot auf die verschiedenen Standorte verteilt werden. Das Angebot von PPP am Münsterplatz habe dazu geführt, dass die Konkurrenz zwischen den Gymnasien zu gross geworden sei.

 

 

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