Wenn Nostalgie ins Defizit führt

In Allschwil organisierten Nostalgiker eine Zeitreise in ihre Jugend. Leider wollte fast niemand mitreisen.

In Allschwil organisierten Nostalgiker eine Zeitreise in ihre Jugend. Leider wollte fast niemand mitreisen.

Du kommst aus Allschwil, wenn… 

…du viel Schweiss und Herzblut in eine Sache investiert hast und am Ende mit einem grossen Loch im Portemonnaie dastehst. 

Wie das passieren kann, lässt sich auf der Facebook-Gruppe «Du kommst aus Allschwil wenn…» nachvollziehen. Die Mitglieder dieser Gruppe schwelgen in Erinnerungen an die heisse Praktikantin im Jugendtreff 1996, an den Kochkurs im Glaspalast oder an die Zeiten ohne Shell und McDonald’s an der Binningerstrasse.

«Wenn de mit 15 d’Praktikantin vom JTA eh sau Schuss gfunde hesch.»


Facebook-Eintrag auf «Du kommst aus Allschwil, wenn…»

Alles, was die Ü30-Generation Allschwils mit ihrer Jugend verbindet, findet hier Niederschlag, und da darf ES natürlich nicht fehlen. 

Das Red Sox.

In dieser legendären Disko hat die Allschwiler Jugend in den 1980er-Jahren zu fetzigen Funk-Beats die Bretter poliert. Bei vielen hinterliess der Niedergang dieses ehrwürdigen Lokals ein emotionales Loch. Ein Loch, das nun gestopft werden sollte. «Red Sox Disco Reunion Party» hiess es Mitte Juli auf Facebook. Das Versprechen: «Feiern mit Freunden wie einst.»

(Bild: facebook)

Das schlug ein. Binnen kürzester Zeit hatte der Post 31 Likes auf seinem Konto. Eine separate Gruppe wurde gegründet, auf der man sich anmelden konnte. Auch hier gab es Beitritt um Beitritt zu vermelden, auch wenn leichte Differenzen zur Party von damals nicht verborgen blieben.

«25 Franken Eintritt?» Die Preise seien brutal gestiegen seit damals, schrieb jemand. Der Zweifler wurde flugs ausgekontert: «Het jo au rifferi und erfahrereni Fraue dört als domols…. ;)»

Die Spannung stieg, am 3. September machte ein letzter Reminder die Runde:

(Bild: facebook)

Dann der Schock. Es sei eine super Party gewesen, hiess es am 7. September. Die Organisatoren hätten einen super Job gemacht. Der Sound war auch gut. 

Leider kamen nicht so viele Leute, wie erwartet. 25 etwa, oder 30 – anstatt der budgetierten 150. Damit entstand ein Defizit von 8000 Franken. Man habe einen Security-Dienst engagieren müssen, rechtfertigen die Organisatoren das Minus, die Musikanlage sei teuer, und auch die Getränke waren nicht gratis.

Nun heisst es: Du kommst aus Allschwil, wenn du spendest.

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