Die ursprünglich von Postfinance lancierte App Twint nimmt langsam Fahrt auf. Sehr langsam, wie die «Basler Zeitung» berichtet. Das Netzwerk der beteiligten Banken wird zwar immer grösser, inzwischen sind es 65, und auch registrierte Nutzer gibt es laut Twint-Chef Theirry Kneissler jede Woche 15’000 mehr.
Problem: Die gegenwärtig 670’000 Nutzer bezahlen wöchentlich lediglich 160’000-mal mit Twint – das ist durchschnittlich rund eine Transaktion pro Monat und Nutzer. Während in der Branche der hart geführte Konkurrenzkampf unter verschiedenen internationalen Bezahl-Apps viel Platz einnimmt, sieht Kneissler den Wettlauf «mit den Gewohnheiten wie dem Zahlen mit Bargeld» denn auch als die eigentliche Herausforderung.
Gerade im stationären Handel gibt es aus Nutzersicht kaum Vorteile gegenüber herkömmlichen Bezahlmethoden oder auch der kontaktlosen Kreditkarte. Handy zücken, entsperren, App suchen, starten und nochmals entsperren – das dauert an einer Kasse schlicht zu lang.
Dafür kann die App im Online-Shopping punkten: Nach dem Scannen eines QR-Codes ist der gesamte Bezahlprozess schon abgeschlossen. Als guter «Kundenfänger» erweist sich zudem, dass Personen sich sehr einfach gegenseitig Geld überweisen können. Das genügt im Kampf gegen die Gewohnheiten aber offenbar nicht, sodass Banken wie Raiffeisen oder die BLKB weiterhin mit Gutschriften von bis zu zehn Franken für das Nutzen von Twint werben müssen.
«Basler Zeitung»: Kampf an verschiedenen Fronten