Ende 2015 gab es in Basel-Stadt mehr als 100’000 Wohnungen. Aber wo und wie viele standen leer? Welche werden für Airbnb genutzt? Eine Übersicht.
Durch einen Klick auf die Quartiere können Sie sich vertieft mit dem Basler Wohnungsmarkt befassen. Die Anzahl Wohnungen nach Quartier stammen vom Statistischen Amt Basel-Stadt, die Anzahl leerstehender Wohnungen wurde im August 2015 publiziert und die Anzahl der Airbnb-Wohnungen beruht auf Recherchen der TagesWoche.
Bettingen hat weniger Wohnungen als das Altstadt-Quartier, Riehen dafür sogar mehr als das St. Johann: Der Wohnungsmarkt in Basel bietet durchaus Überraschungen, wie unsere Visualisierung zeigt. Sie finden nicht nur die Leerstandsquoten in den jeweiligen Quartieren, wir haben auch einen aktuellen Trend integriert: Airbnb.
Der Online-Marktplatz für Touristen-Unterkünfte ist in Basel auf dem Vormarsch. Die Hotelindustrie ist gefordert, denn Airbnb bietet in allen Preissegmenten attraktive Schlafplätze an. Aber nicht nur für die Hotelindustrie ist der Aufschwung der Sharing-Plattform relevant, auch der Wohnungsmarkt kann unter Druck kommen, wie zum Beispiel in San Francisco.
In Basel bieten 924 Personen über Airbnb eine Übernachtung an.
Das Magazin Quartz berichtete letztes Jahr, dass kommerzielle Anbieter dem Wohnungsmarkt in San Francisco Wohnungen entziehen und die Betten dadurch kalt bleiben würden. Als kommerzielle Anbieter werden Airbnb-Benutzer bezeichnet, die Airbnb für die Vermietung von Wohnraum benutzen, den sie selbst nicht bewohnen.
Natürlich ist Basel nicht San Francisco. In Basel bieten gerade einmal 924 Personen eine Übernachtung an, während es in San Francisco über 6000 sind. Dennoch lohnt sich ein Blick auf das Airbnb-Angebot in Basel.
Jede hundertste Wohnung in Basel kann man über Airbnb buchen
Ende 2015 gab es im Kanton Basel-Stadt mehr als 100’000 Wohnungen, davon konnten 1081 über Airbnb gemietet werden. Das macht ziemlich genau ein Prozent der Wohnungen aus.
Deutlich höher ist der Anteil der Airbnb-Wohnungen im Rosental-Quartier. Dort lag der Wert bei knapp drei Prozent. Bei Airbnb kann man in diesem Quartier 98 Wohnungen buchen. Damit ist das Airbnb-Angebot dort achtmal höher als die Anzahl der leerstehenden Wohnungen.
Die Leerstandsquote würde sich verdoppeln
Über die kommerzielle Nutzung machen diese Zahlen aber noch keine Aussage. Eine Annahme: Anbieter mit mehr als einer Wohnung, nutzen Airbnb kommerziell. Zählt man also nur diese Angebote, kommt man im Rosental noch auf 27 Wohnungen. In der ganzen Stadt gibt es 292 «kommerzielle» Airbnb-Wohnungen. Das ist dann nur noch ein Bruchteil aller über Hunderttausend Wohnungen in der Stadt.
Bei einer Leerstandsquote von 0,3 Prozent möglicherweise aber ein entscheidender Bruchteil. Ein Gedankenspiel: Wären alle Airbnb-Wohnungen auf dem Basler Wohnungsmarkt verfügbar, gäbe es insgesamt 653 leerstehende Wohnungen in Basel-Stadt, eine Leerstandsquote von 0,6 Prozent. Das wären 0,3 Prozent mehr als jetzt.