Wochenstopp: Museumsnacht 2014

Über 40 Museen und Gastinstitutionen laden am Freitag, 17. Januar, zur 14. Basler Museumsnacht.

Für Überraschungen wird auch dieses Jahr wieder gesorgt sein: 2013 verblüffte eine Schlangenfrau das Publikum im Spielzeug Welten Museum. (Bild: Nicole Pont, Abteilung Kultur Basel-Stadt)

Über 40 Museen und Gastinstitutionen laden am Freitag, 17. Januar, zur 14. Basler Museumsnacht.

Ist der Basler Zolli ein Museum? An der Basler Museumsnacht gewissermassen. Als eine von zehn Gastinstitutionen ist die allseits beliebte Basler Institution wie weitere 41 Museen und kulturelle Einrichtungen bis 2 Uhr morgens geöffnet. Und wie in allen anderen Museumsnachtquartieren ist dort in den Stunden nach Sonnenuntergang, nun ja, nicht gerade der Bär, aber ansonsten ziemlich viel los – u. a. mit Einblicken hinter die Kulissen, so etwa in die Metzgerei des Zollis und in die Behandlungsräume der Tierärzte.

Die Museumsnacht ist längst schon herausragender Fixpunkt in der Basler bzw. regionalen Kulturagenda. Aber was heisst hier längst schon? Eigentlich findet sie «erst» zum 14. Mal statt, aber in Basel dauert es bekanntlich meist nicht allzu lange, bis sich ein Ereignis als unverzichtbare Tradition festsetzt.

Kunstvolle Verunstaltung

Aber das spielt ja alles keine Rolle. Das Publikum rennt den Museen und Gastinstitutionen Jahr für Jahr die Türen ein (was besonders bei kleineren Häusern, die bis zu 50 Prozent ihrer Jahreseintritte in dieser einen Nacht verzeichnen, natürlich sehr willkommen ist). Es ist ein Publikum, das – völlig zurecht – darauf vertraut, ganz schön viel geboten zu bekommen für das Eintrittsgeld (24 Franken für Erwachsene, 14 Franken für Museumspassbesitzer und für junge Menschen bis 25 Jahre gratis).

So können die Museumsnachtwandler zum Beispiel nach dem Besuch der Raubtier-Metzgerei im Zolli von Z nach A ins Anatomische Museum wechseln und einen krimigerechten Blick in den Sektionssaal der Rechtsmedizin werfen. In diesem Museum kann man sich auch von einem Maskenbildner «kunstvoll verunstalten lassen».

Schminken steht übrigens hoch im Kurs an der diesjährigen Museumsnacht. Das Antikenmuseum bietet kosmetische und textile Geschlechts-Metamorphosen an, und im Museum der Kulturen kann man sich an einer Schminkbar das richtige Make-up für die Nacht auftragen lassen – etwa für einen Konzertbesuch im Basler Münster, wo wechselnde Ensembles des Sinfonieorchesters Basel zum Musikmarathon aufspielen. Oder für den Gang ins Museum für Musik zu Live-Acts von Bettina Schelker und Black Tiger, zum Game-Trip ins Haus für elektronische Künste, das sich an der Museumsnacht als Kunst-Arcade-Spielhalle präsentiert, und zum gediegenen Diner von Sterneköchin Tanja Grandits im Restaurant der Fondation Beyeler.

Reichhaltiges Programm

Das sind nur ein paar wenige Beispiele aus dem ausgesprochen reichhaltigen Programm der Museumsnacht, die nach ihrem eigentlichen Ende um 2 Uhr an fünf Orten noch zur After Hour lädt.

Und wer gar nicht mehr nach Hause mag, kann sich in den Ausstellungsraum der Schule für Gestaltung auf der Lyss zurückziehen, das zum «Hotel Lyss» umgewandelt wird und Gratis-Übernachtungsmöglichkeiten (allerdings ohne Kopfkissen und Decken) anbietet. Natürlich auch dort mit einem Begleitprogramm, das eine wirkliche Nachtruhe erschweren könnte.

Museumsnacht Basel, Freitag, 17. Januar 2014, 18.00 – 02.00 Uhr (After Hour bis 04.00 Uhr)

www.museumsnacht.ch

 

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