Zu wenig Stromanschlüsse für die Fahrzeuge der Stadtreinigung

Das Tiefbauamt Basel-Stadt setzt schon seit 1920 auf Hybrid- und Elektrofahrzeuge für die Stadtreinigung. Weil es immer mehr Fahrzeuge gibt, fehlen nun die Ladestationen.

«Die Stadtreinigungs-Flotte umfasst mittlerweile mehr Geräte als Mitarbeiter», sagt Betriebsleiter Norbert Wüllner.

(Bild: Simone Janz)

Das Tiefbauamt Basel-Stadt setzt schon seit 1920 auf Hybrid- und Elektrofahrzeuge für die Stadtreinigung. Mit steigendem Trend fehlen passende Starkstromanschlüsse.

Wann einem die Reinigungsflotte des Kantons auffällt? Nach dem Ändstraich der Fasnacht zum Beispiel oder nach anderen Grossveranstaltungen, wenn die Stadt innert kürzester Zeit wieder in den gewohnten Littering-Zustand versetzt wird. Und wann fragt man sich, wer die dafür notwendigen orangefarbigen Fahrzeuge in Schuss hält? Eigentlich gar nie.

Das wollte das Tiefbauamt Basel-Stadt ändern. Es lud darum zu einem «Blick hinter die Kulissen» an den Leimgrubenweg auf dem Dreispitz-Areal. Dort befindet sich nämlich eines der über die ganze Stadt verteilten Depots, in denen die Flotte der Stadtreinigung unterhalten wird. 

Die Instandhaltung umfasse dabei nicht nur die Fahrzeuge, sondern auch die Hochvolt-Ladestationen. Denn: «Rund 15 Prozent der Reinigungsfahrzeuge des Amtes sind Elektro- oder Hybridfahrzeuge», sagt der Betriebsleiter Norbert Wüllner, der für den Unterhalt der gesamten kantonseigenen Infrastruktur verantwortlich ist.



Hier wird die Spannung an den Zellen der Traktionsbatterie gemessen. Ist sie zu gering, muss die Batterie ausgetauscht werden.

Hier wird die Spannung an den Zellen der Traktionsbatterie gemessen. Ist sie zu gering, muss die Batterie ausgetauscht werden. (Bild: Simone Janz)

Es fehlt an Starkstromanschlüssen

Der Trend gehe auf jeden Fall Richtung Elektrofahrzeuge, so Wüllner. Eine kontinuierliche Aufstockung an elektrisch betriebenen Fahrzeugen, wie sie das Tiefbauamt plant, ist aber nicht ganz so einfach. Das Aufladen der Batterien setze eine geeignete Ladeinfrastruktur voraus und in diesem Bereich hinke die Schweiz hinterher.

«Passende Starkstromanschlüsse sind hierzulande noch zu wenig vorhanden», sagt auch Ralf Schelb, Abteilungsleiter Fahrzeuge. «Mit steigenden Bestrebungen in diese Richtung fehlt der Strom.» Um mehr Leitungen zu verlegen, müssten ein grosser Aufwand betrieben und Strassen aufgerissen werden.



Seit 1920 betreibt das Tiefbauamt elektrisch betriebene Fahrzeuge. Diese Tribelhorn-Flotte war bis 1966 in Betrieb.

Seit 1920 betreibt das Tiefbauamt elektrisch betriebene Fahrzeuge. Diese Tribelhorn-Flotte war bis 1966 in Betrieb. (Bild: Simone Janz)

Ausschliesslich auf Elektro- und Hybridfahrzeuge will der Kanton aber sowieso nicht setzen. «Weder eine 100-prozentige Elektrolösung noch eine reine Benzinlösung sind das Ziel», sagt Wüllner. Aus Kostengründen, aber auch technischen, wie er sagt. Die achtstündige Ladezeit der Fahrzeuge würde die Einsatzzeit der Fahrzeuge verringern, weshalb eine gute Mischung gefragt sei.

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