Zügelteam ahoi – hier gibts in Basel am meisten zu tun

Unbeliebtes Rosental und hippes St. Johann: Wir zeigen, wo 2014 in Basel am meisten Umzugskartons geschleppt wurden und wo keiner hin will.

Das St. Johann ist trendy. Doch das Gundeli ist besonders jung. Zwei Aussagen aus der Basler «Zügelstatistik». 

(Bild: Nils Fisch)

Wer innerhalb Basels zügelte, zog im vergangenen Jahr vor allem ins St. Johann, das Rosental blieb unbeliebt und vielen Baslern gefällt es in ihrem Umfeld so gut, dass sie gerne innerhalb ihres Quartiers umziehen.

Den Baslern scheint es in ihrer Stadt zu gefallen. Das sagt zumindest die Migrationsstatistik. Wer in Basel zügelt, tut dies meist innerhalb des eigenen Kantons. 17’404 Basler sind im vergangenen Jahr innerhalb von Basel-Stadt gezügelt. Das sind etwa gleich viele wie 2013 – da waren es 17’277.

Sei es, weil für eine grössere Wohnung endlich Geld da war, weil die Familie sich vergrösserte oder auch, weil man allein nicht mehr so viel Raum benötigte. Der eine oder andere hat vielleicht schon lange darauf gewartet, dass in einem bestimmten Strassenzug endlich eine Wohnung frei wurde. Gründe, den Wohnraum den persönlichen Bedürfnissen anzupassen, gibt es viele.

Am meisten Aktivität herrschte im vergangenen Jahr im St. Johann, das unter Baslern anhaltend beliebt ist. Dort hielten sich Ein- und Auszüge etwa die Waage oder anders gesagt: Wenn irgendwo etwas frei wurde, zog gleich wieder jemand aus der Stadt ein. Das gilt auch für das Iselin.

Das Matthäusquartier ist beliebt

Ganz anders im Matthäus-Quartier. Dort war das Interesse an Wohnungen zwar ebenfalls gross, jedoch zügelten mehr Basler dort weg als hinzukamen. Beliebt ist das multikulturelle Quartier jedoch bei Auswärtigen. Wenig verwunderlich, denn das Matthäus-Quartier ist eines der grossen Basler Quartiere, liegt zentral am Rhein und bietet gute Infrastruktur für Familien.

Am meisten Basler zog 2014 unter dem Strich das Quartier Hirzbrunnen an. Dort wanderten in der Bilanz am meisten Basler zu. Am wenigsten gezügelt wurde in Kleinhüningen und Bettingen.

Den Riehenern wiederum gefällt es daheim so gut, dass sie gerne innerhalb der Gemeinde umziehen. Ganze 825 von ihnen zügelten innerhalb Riehens. Genauso wie 584 Personen im St. Johann, 573 im Matthäus- und 544 im Gundeldinger-Quartier. Wer eine schönere oder grössere Wohnung sucht, wird trotz tiefer Leerstandsquote auch innerhalb des Quartiers fündig.

Das Rosental bleibt unbeliebt

Nun sind das mit die grössten Quartiere Basels. Wo bereits viele Leute wohnen, da wird öfter auch eine Wohnung frei. Was die Statistik dann gerne beweisen darf.

Betrachtet man die Basler Binnenmigration relativ zur Quartierbevölkerung, stellt man fest, dass die Kleinbasler Altstadt 2014 den meisten Zulauf hatte, gefolgt vom Wettstein-Quartier. Auch die Vorstädte und das St. Johann standen hoch im Kurs.

Anteilig am meisten Anwohner ausgezogen sind wie im vergangenen Jahr im Rosental, das damit weiter zu den unbeliebtesten Basler Quartieren gehört. Am wenigsten Fluktuation gab es, relativ betrachtet, auf dem Bruderholz. Wer dort wohnt, zieht wohl nicht mehr gerne um.

Das Gundeli bleibt jung

Wer zu Hause auszieht, geht nach wie vor am liebsten ins Gundeli, wo schon viele Junge wohnen. Der Anteil der unter 30-Jährigen an der Quartierbevölkerung ist dort überdurchschnittlich hoch. In der Basler Gesamtmigrationsbilanz ist das Gundeli denn auch das beliebteste Quartier bei Zuzügern zwischen 15 und 29 Jahren, von denen nicht wenige aus dem Umland stammen und vermutlich wissen, wo sie gerne wohnen möchten.

Zudem ist dort schnell eine Wohnung zu bekommen und man wohnt in komfortabler Entfernung zur Innenstadt. Zuzüger im mittleren Alter bevorzugten das St. Johann, ältere Menschen zog es 2014 vornehmlich ins St. Alban-Quartier:

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Das Statistische Amt Basel-Stadt hat die Migrationsströme von und nach Basel-Stadt sowie die Binnenmigration 2014 in vier Grafiken visualisiert. Wenn Sie die Migrationsströme in Basel selbst nachvollziehen möchten, können Sie das in mehreren interaktiven Grafiken auf der Website des Statistischen Amtes Basel-Stadt tun – zu den interaktiven Grafiken der Wanderungsanalyse 2014.

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